Die Reko-Fans zürnen, den Freunden der modernen DDR-Architektur ist es recht: Die Potsdamer Garnisonkirche wird nicht vollständig wiederaufgebaut, es bleibt beim Turm. Nach hitziger Debatte hat die Stadtverordnetenversammlung mit 27 zu 20 Stimmen bei fünf Enthaltungen den seit Monaten umstrittenen Kompromissvorschlag von OB Mike Schubert (SPD) angenommen. Damit bleibt ziemlich sicher auch das ostmoderne Rechenzentrum von 1969-71 erhalten, das mit einer Ecke ins Kirchenschiff geragt hätte. In der Stadtverordnetenversammlung haben die Kommunalpolitiker von SPD, Grünen und Teilen der Linken-Fraktion für den Antrag gestimmt. Bei den Linken gab es auch einige Enthaltungen. Dagegen stimmten unter anderem CDU, FDP, Bürgerbündnis, AfD und die Fraktion Die Andere.

Mit dem Beschluss verbunden ist vor allem eine Machbarkeitsstudie für 500.000 Euro, wie das Rechenzentrum weitgehend erhalten und daneben um ein “Haus der Demokratie” mit einem neuen Plenarsaal ergänzt werden könnte. Damit wäre ein rekonstruiertes Kirchenschiff hinterm gerade entstehenden Turm der Garnisonkirche ausgeschlossen. Im Anschluss an die Machbarkeitsstudie soll es auch einen internationalen Architektenwettbewerb für dieses Gebäudeensemble geben – und daran anknüpfend eine Bürgerbefragung. Derzeit wird das Rechenzentrum als Kreativzentrum betrieben, der Vertrag mit den Nutzern endet zum 31.12.23. Ob sie neben dem möglichen Haus der Demokratie auch eine Zukunft vor Ort haben, wird sich weisen. (db, 31.1.22)

Potsdam, Rechenzentrum (Bild: RZ Potsdam)

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