Am 15. September 2022 verliert Leipzig eines der höchsten Bauwerke seiner Skyline mit einem großen Knall. Dann nämlich wird der 170 Meter hohe Schornstein auf dem Stadtwerke-Gelände Leipzig Südost gesprengt. Einst war dieses erst 1987 in Betrieb gegangene Relikt der Schlot des ehemaligen Heizwerkes Max Reimann und ist bereits seit 26 Jahren außer Betrieb. Von 2005 bis 2016 diente er noch als DVBT-Sendemast, bis der neue Leipziger Funkturm in Betrieb genommen wurde. „Mit dem 170-Meter-Riesen verschwindet der größte Schornstein im Leipziger Stadtraum. Gleichzeitig wuchs jetzt im Süden eine neue Sehenswürdigkeit in die Höhe: der 60 Meter hohe Wärmespeicher unseres neuen Heizkraftwerkes Leipzig Süd, das in diesem Jahr ans Netz geht“, sagte Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke in einer Pressemitteilung der Stadt.

Auf dem heutihgen Stadtwerkgelände an der Arno-Nitzsche-Straße wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts ein Gaswerk errichtet. Bis 1910 wurden vier Gasbehälter gebaut, die neben der Speicherung auch für den Druckausgleich im Gasrohrnetz zuständig waren. 1952 erhielt das Werk den Namen “VEB Gaskokerei Max Reimann“. In den 1970er-Jahren endete die Geschichte als Erzeugungsort für Stadtgas aus Kohle, die Anlage wurde zum Standort der Fernwärmeversorgung ausgebaut. In diese letzte Phase der DDR-Energiewirtschaftsplanungen fiel auch der Bau des Heizwerkes mit dem 170-Meter-Schornstein. Grundsteinlegung war im Mai 1984, im Januar 1987 ging er in Betrieb. Der Braunkohlebetrieb wurde jedoch schon 1996 eingestellt, das bedeutete das Aus für den Schornstein nach einer Betriebszeit nur von neun Jahren. (db, 4.9.22)

Leipzig, Schornstein Max Reimann (Bild: Stadtwerke Leipzig)

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