Wie in diesen Tagen bekannt wurde, verstarb der Architekt Michael McKinell am 27. März 2020 Alter von 84 Jahren an den Folgen von Covid-19. In England geboren, zum Studium an die Columbia University nach New York gekommen, gelang ihm als 26-jähriger Graduate Student der große Coup: Mit seinem Lehrer Gerhard Kallmann, gewann er 1962 den Wettbewerb für das neue Rathaus in Boston. Ihr Vorschlag stach aus über 250 Einsendungen heraus: Ein skulpturaler Beton-Baukörper thront über einer großzügig angelegten Plaza aus roten Ziegelsteinen. Das Konzept folgt dem italienischen Ideal der Piazza, dem Prinzip der Offenheit und Zugänglichkeit – ein Haus für die Bürger, ein Sinnbild für Demokratie.

Nach diesem Erfolg gab es für das Duo Kallmann-McKinell viel zu tun. In Neuengland entstanden zahlreiche öffentliche Bauten, die sich alle durch eine Vorliebe für hervortun. „Wir hätten sogar Beton genommen um die Lichtschalter zu gestalten“, witzelte McKinell in einem Interview. Kein Wunder, dass sich seine Bauten bei Brutalismusliebhabern höchster Beliebtheit erfreuen. Doch als Ende der 1970er Jahre in den USA die Postmoderne aufkam, schuf das Büro auch mit anderen Materialien und leiseren Tönen eindrucks- und qualitätsvolle Architekturen: so z.B. Die American Academie of Arts and Sciences in Cambridge/Massachusetts. (jm, 6.4.20)

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