In Kassel wurde Mitte der 1920er Jahre eine neue Siedlung geplant, die günstiges und naturnahes Wohnen ermöglichen sollte. Denn in Deutschland hatte man gerade erst die wirtschaftlich schwierigen Zeiten hinter sich gebracht. In den Riedwiesen verwirklichte man das Vorhaben zwischen 1925 und 1938 als genossenschaftliches Projekt mit viel Eigenleistung der künftigen Bewohner:innen. Die Entwürfe im Stil des Neuen Bauens kamen vom Kasseler Architekten und Kunstakademie-Direktor Hans Soeder, der hier Raum für insgesamt 100 Ein- bzw. Mehrfamilienhäuser mit 178 Wohnungen schuf. Zwei Bäche und vor allem die großen Gärten dienten der zudem der Selbstversorgung

Heute ist die denkmalgeschützte Riedwiesen-Siedlung nur ein beliebtes Wohngebiet, sondern auch ein Modellprojekt in Sachen energetische Sanierung, das im Herbst als eines von mehreren Beispielen auf einer Veranstaltung im Freilichtmuseum Hessenpark vorgestellt werden soll. Dort richten die Propstei Johannesberg in Fulda, die DenkmalAkademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, das Landesamt für Denkmalpflege Hessen und eben jenes Freilichtmuseum am 13. Oktober 2023 gemeinsam das 9. Hessische Denkmalgespräch aus. In diesem Jahr steht es unter dem Motto „Das Ganze im Blick – energetische Ertüchtigung im oder am Denkmal als Gesamtkonzept”. In Projektvorträgen berichten Eigentümer:innen und Denkmalpfleger:innen, Vertreter:innen aus Handwerk und Architektur. Aber auch historische Techniken der Energieersparnis sollen vorgestellt und diskutiert werden. Es wird ein Tagungsbeitrag erhoben, um Anmeldung wird gebeten. Für die Teilnahme werden Fortbildungspunkte entsprechend der Kammerregelung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen vergeben. (kb, 20.8.23)

Hans Soeder, Entwürfe für Giebelvarianten der Häuser der Riedwiesen-Siedlung in Kassel (Bild: Erbbau-Genossenschaft Kassel)

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