2021 war in Neuruppin für eine Woche wieder Leben eingezogen in das ehemalige Kaufhaus Magnet. Eine breit aufgestellte Gruppe von Künstler:innen – von der Regisseurin über eine Puppenspielerin bis zum Fotografen – hatte sich mit dem rund hundertjährigen Bau kreativ auseinandergesetzt. In der historischen Häuserzeile wirkt der klassisch moderne Kaufhausturm zunächst wie ein Fremdkörper. Dessen wechselvolle Geschichte reicht von der Enteignung der jüdischen Eigentümer:innen in den 1930er Jahren über die Neugestaltung zu DDR-Zeiten (ab 1969 als „Kaufhaus Magnet“) bis zum aktuellen Leerstand. Genug Stoff also für eine zweite Runde der „Aktion Kaufhaus Magnet“. Zum Kreativkollektiv gehören 2023 Anne Rietschel, Anton Kurt Krause, Sarah Klöfer, Michaela Maxi Schulz, Louis Volkmann, Franziska Kriebisch, Johannes Krohn und Sabine Salzmann.
Die Künstler:innen sprachen mit den Menschen in und um Neuruppin, die mit dem Kaufhaus teils noch höchst lebendige Erinnerungen verbinden, während andere nur mit dem Leerstand vertraut sind. Bei diesen Recherchen hat das Kollektiv gezielt Punkte aufgespürt, an denen der Bau eng mit Gestalt und Geschichte der umgebenden Stadt verwoben ist. Ende April können Besucher:innen und Bewohner:innen von Neuruppin nun an mehreren Stationen durch die Schaufenster genau diesen historischen Spuren folgen. Die Termine für diese Stadtspaziergänge wurden an einem Wochenende gebündelt: am 21. April um 16 Uhr, am 22. und 23. April je um 11 Uhr. Die Gruppen starten in Neuruppin jeweils am Schulplatz. Jeder Rundgang dauert etwa zwei Stunden und endet mit einem Nachgespräch bei Kaffee und Tee im Projektbüro (Karl-Marx-Str. 103, Vorderhaus Stadtgarten, Neuruppin). Anmeldungen sind zu richten an: info@kaufhausmagnet.de. (kb, 13.4.23)