Mit einem symbolischen Hammerschlag durch Oberbürgermeister Sören Link ist am 19. Juli nun tatsächlich der lange angekündigte Abriss der seit 2011 geschlossenen Rhein-Ruhr-Halle in Duisburg gestartet. 2,4 Millionen Euro wird die Beseitigung der mittlerweisen ruinösen Veranstaltungshalle kosten. Zunächst werden Schadstoffe geborgen, die Bagger werden voraussichtlich im September anrücken. Anfang 2024 übergebe man ein arrondiertes Areal sagte der Chef der beauftragten “Duisburg Infrastrukturgesellschaft” Matthias Palapys der Zeitung Rheinische Post. Neuer Nutzer des Areals wird die Freiwillige Feuerwehr Hamborn/Marxloh. Zudem sollen Schulcontainer für eine Erweiterung des benachbarten Walther-Rathenau-Berufskollegs aufgestellt werden.
Eröffnet wurde die Rhein-Ruhr-Halle am 31. Oktober 1975. Sie diente für Konzerte, Sportveranstaltungen, Fernsehaufzeichnungen sowie Messen und Ausstellungen. Die Sendung “Wetten, dass..?” wurde mehrmals aus der Rhein-Ruhr-Halle gesendet, etwa die Folge mit dem Auftritt von Michael Jackson, der den “Earth Song” opulent performte. Dieter Thomas Heck war mit “Melodien für Millionen” oder “Musik liegt in der Luft” zu Gast. Auch Udo Jürgens und James Last traten hier auf. Die letzte öffentliche Veranstaltung war ein Auftritt von Atze Schröder am 17. März 2011, letzte nichtöffentliche Veranstaltung eine Versammlung von ThyssenKrupp Mitte März. Die Schließung der sanierungsbedürftigen Halle war in der Stadtpolitik umstritten, da sie eigentlich erst erfolgen sollte, wenn ein Ersatzbau fertiggestellt ist. Das Prüfen aller Optionen für Zukunft oder Abriss der Halle hat schließlich 11 Jahre gedauert. Eine Sanierung hatte das Büro Albert Speer + Partner (ASP) anfangs auf rund 34 Millionen Euro taxiert. Nach fortschreitendem Verfall und Vandalismus schätzte die Verwaltung, dass bis zu 50 Millionen Euro daraus geworden sein könnten. (db, 26.7.23)
Duisburg, Rhein-Ruhr-Halle 2023 (Bild: Mabit1, CC BY-SA 4.0)
