Der siebenständige Ringlokschuppen von Tuttlingen, Teil des Bahnhofs Tuttlingen, entstand von 1928-33 durch die Deutsche Reichsbahn in der Formensprache der Neuen Sachlichkeit. Er ist als Fachwerkkonstruktion aus Holz und Mauerwerk sowie einer freitragenden hölzernen Dachkonstruktion errichtet. Seit 1975 ist das BW Tuttlingen, zu dem der Lokschuppen gehört, stillgelegt und wird mittlerweile von privaten Eigentümern als Dampflok- und Modelleisenbahnmuseum betrieben sowie für Veranstaltungen genutzt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg fördert jetzt die Reparatur der Oberlichter im Lokschuppen mit einem Zuschuss von 40.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale. „Das Bahnbetriebswerk Tuttlingen ist ein einzigartiges Gesamtensemble“, erklärt Roland Bürkle, Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an den Eigentümer. Es präge nicht nur das Landschaftsbild im Donautal bei der Ausfahrt von Tuttlingen Richtung Immendingen, sondern dokumentiere auch die einst außerordentliche Bedeutung der Eisenbahn für die gesamte Region.
Auf dem vier Hektar großen Gelände sind heute zahlreiche historische Lokomotiven und Waggons durch das Dampflok- und Modellbahnmuseum ausgestellt, seit 1994 wird es sukzessive Restauriert. Die Drehscheibe mit 21 Metern Durchmesser ist voll funktionsfähig. Hierfür hat unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bereits Zuwendungen erteilt. Bei den nun anstehenden, weiterführenden Instandsetzungsarbeiten sollen nicht nur Feuchtigkeitsschäden an tragenden Holzteilen und Betonpfeilern beseitigt werden – es ist auch die Restaurierung der original erhaltenen Tore und Fenster vorgesehen. (db, 25.7.23)