Der Denkmalschutz kam mit Ankündigung: Schon Tage zuvor berichtete die Presse von den Sorgen des Intendanten der Uckermärkischen Bühnen in Schwedt, dessen Theaterbau kurz vor einer Sanierung steht. Die Denkmlapflege könne nun, so seine Befürchtung, kurz vor knapp alles ins Wanken bringen. Die Kosten für die bis Ende 2022 geplante Maßnahme werden mit 12 Millionen Euro benannt. Doch der 1978 eingeweihte Bau gilt als wertvolles Zeugnis der Ostmoderne, das am Standort des kriegszerstörten Markgrafenschlosses entstand. Aus dem “Kulturhaus Schwedt” wurden dann 2017 die Uckermärkischen Bühnen, ein Eigenbetrieb der Stadt. Mit den Jahren wuchsen den Bau auch sehenswerke Kunstwerke zu: Bilder von Eberhard Hückstädt und Franz Nolde, Wandteppiche von Claus Haensel, der “eiserne Vorhang” von Axel Schulz, ein schmiedeeisener Raumtrenner von Günther Laufers, ein Wandbild von Ronald Paris und eine Stele von Arnd Wittig.

Der Denkmalschutz nimmt neben dem Außenbau auch Teile der Innenausstattung in den Blick, darunter das bis hin zu den Lampen noch im Originalzustand erhaltene Theaterfoyer. Als Konfliktfläche zwischen Theaterbetreibern und Denkmalschutz entpuppte sich vor allem die prägende monumentale, in den späten 1980ern bereits einmal veränderte Fassadenfläche, deren kupferbedampfte Glasscheiben etwas an den Berliner Palast der Republik erinnern. Doch genau hier setzten die Sanierungspläne mit einer energetischen Ertüchtigung an. Wie die Vizebürgermeisterin der Stadt nun nach einem Vororttermin aller Beteiligten stolz vor der Presse bekannt gab, wolle man die Sanierungsarbeiten nicht verzögern, selbst in der kniffligen Fassadenfrage habe man sich geeinigt – und das Land stelle eine zügige Genehmigung in Aussicht. Auch für die kulturelle Seite ist in Schwedt aktuell Optimismus angesagt: Gerade starten die Uckermärkischen Bühnen für den Sommer behutsam in den Freiluftbetrieb. (kb, 19.6.21)

Schwedt, Uckermärkische Bühnen (Bild: Uckermaerker, CC BY SA 3.0, 2011)

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