Die Partei der Grünen ist in letzter Zeit nicht unbedingt als Liebhaberin nachkriegsmoderner Gebäude in Erscheinung getreten. Eine Ausnahme bildet die Fraktion im Stadtrat von Trier: Sie hatte einen Antrag auf Unterschutzstellung fürs 1964 eröffnete Stadttheater gestellt. Hintergrund ist die geplante Generalsanierung des Baus. Immerhin war die Option Abriss und Neubau schon vom Tisch, doch die angestrebte energetische Aufrüstung lässt tiefe Eingriffe in die Originalsubstanz befürchten. “Mit seinen Raumfolgen, dem Farb- und Materialkonzept, den Fassadenelementen und filigranen Details ist das Stadttheater Trier (…) das interessanteste und wichtigste Zeugnis der 1960er-Jahre-Architektur in unserer Stadt”, schrieb die Fraktion im Denkmal-Antrag.

Daraus wird nun nichts, denn die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz hat am 10. Januar den Antrag abgelehnt. Bereits 2015 wurde der Bau des Architekten und Bonatz-Schülers Gerhard Graubner (1899-1970) begutachtet und als nicht schutzwürdig angesehen, an dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Andere Graubner-Bauten wie die Stadttheater in Bochum und Wuppertal genießen hingegen seit langer Zeit Schutz. Das von der Trierer Stadtverwaltung favorisierte Sanierungs-Vergabeverfahren ohne vorherigen Wettbewerb möchten die Grünen weiterhin verhindern und nun einen solchen Planungswettbewerb vorgeschlagen. Dabei hoffen sie auf die Unterstützung der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. mR hofft mit! (db, 13.1.20)

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