Eigentlich sollte das Hotel am Terrassenufer in Dresden auf Beschluss des Stadtrats abgerissen werden. Das Ganze artet jedoch (wenig überraschend) in Streit mit den Besitzern aus, der schließlich vor Gericht endete. Nun starten die Eigentümer doch noch ein Werkstattverfahren, um den DDR-Bau einer Frischzellenkur zu unterziehen und fit für die Zukunft zu machen. Auch ein Anbau ist geplant. Zusammen mit einem Hamburger Investor und Projektentwickler wollen die Eigentümer das Hotel optisch und energetisch sanieren. “Dabei soll auf Wunsch der Politik die ursprüngliche Bauweise der 60er-Jahre ablesbar bleiben”, sagt Max Trapp, Vertreter der Eigentümerin. Deshalb bleiben beispielsweise die Fensterformate und die dadurch symmetrisch gerasterte Fassade erhalten. Auf dem Dach soll als Highlight eine Terrasse mit Skybar und Gastronomie entstehen. Ein neuer Anbau an der Ostseite soll den alten Frühstückspavillon ersetzen.

Das zwölfgeschossige Gebäude wurde 1963/64 errichtet und am 14. Mai 1964 als Hotel „Dresden-Tourist“ eröffnet. Erstmals in Dresd, die Keramikfliesen wurden bereits im Plattenwerk Gerokstraße auf die Wände aufgebracht. Das Hochhaus markiert für Dresden den Beginn des Plattenbaus mit fünf Tonnen schweren Bauteilen („5MP-Bauweise“), auch der sogenannte Innenduschkern wurde erstmals verbaut. Das Hotel war das zweite Mittelganghaus (MGH 12) in Dresden, von denen einst sechs Stück gebaut wurden. In jeder der zwölf Etagen gingen von einem langen Flur rechts und links Ein-Zimmer-Wohnungen ab, insgesamt 216 Wohnuneinheiten von knapp 30 Quadratmeter entstanden. Die Architekten Georg Wolf und Günter Szyszka vom VEB Dresden Projekt hatten den Bautyp MGH (mit 8 oder 12 Geschossen) Anfang der 1960er Jahre entwickelt. (db, 18.7.22)

Dresden, Hotel am Terrassenufer (Bild: ubahnverleih, CC0)

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