Klingt ulkig ist aber so: Der Bund unterstützt in einem Sonderprogramm die Sanierung von Denkmälern nationaler Bedeutung. Und zu diesen zählt auch der Förderturm ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne-Holthausen. Rund 1,65 Millionen Euro Fördergelder fließen von staatlicher Seite für die Sanierung des Turms über Schacht 1 der bereits 1925 stillgelegten Zeche. Die Gesamtkosten deckt dies jedoch nicht: Die Stadt Herne schieß in etwa die gleiche Summe zu, um nicht nur den seit 2019 eingezäunten Turm aufzuarbeiten, sondern auch das umgebende Areal des sogenannten Kunstwalds aufzuwerten. Der Förderturm entspricht der Bauart Promnitz 1, von der in Aschenbach, Wattenscheid und Ibbenbüren ebenfalls noch Exemplare stehen. Der Teutoburgia-Turm ist allerdings der einzig in allen Details erhaltene, an dem die ursprüngliche Konstruktionsidee abzulesen ist.
Errichtet wurde der Turm 1907/1908, die Zeche Teutoburgia nahm 1911 den Betrieb auf. Zwar schloss sie bereits nach 14 Jahren, Schacht 1 blieb jedoch bis 1983 als Wetter- und Seilfahrtschacht für die Castroper Zeche Erin in Betrieb. Bereits ein Jahr nach der endgültigen Stillegung, 1984, wurden Turm und Maschinenhalle unter Denkmalschutz gestellt. 1994 fand eine erste Sanierung statt, und die Stadt Herne wurde Eigentümerin. Erst ab 2014 wurden wieder Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, die bis jetzt allerdings den Verfall der nachts beleuchteten und weithin sichtbaren Landmarke nicht nachhaltig bremsen konnten. Diese sind nun, durch die Bewilligung der (stark umworbenen) Fördergelder des Bundes, möglich. Glück auf! (db, 12.1.24)
Schachtgerüst der ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne (Bild: Dr. Bernd Gross, CC BY-SA 3.0)