Die Online-Veranstaltungsreihe „MODERNE Strukturen und Ideen im Wandel“ der Fachgruppe Städtebauliche Denkmalpflege – in Medienpartnerscbaft mit moderneREGIONAL – geht am 20. Januar in die fünfte Runde. „Vom Wert des soziopolitischen Anspruchs und andere Imaginationen“ fragt nach den Grundgedanken neuer Wohnformen. Wie keine anderen Stadtquartiere waren die modernen Großsiedlungen und Neubaugebiete in West und Ost mit weitreichenden Ambitionen – und tatsächlichen Erfolgen – verbunden, guten Wohn- und Lebensraum für große Kreise der Bevölkerung zu schaffen. Wie selten in anderen Stadtquartieren folgten hier jedoch auch sozialräumliche Verschiebungen, deren Ursachen vielfältig sind und eines genauen Hinschauens bedürfen: Was ist aus dem sozialpolitischen Anspruch geworden? Wie sehen die sozialen Lebenswirklichkeiten heute aus, und was haben diese mit dem gebauten Raum der Siedlungen zu tun? Was können und sollten wir aus der Vergangenheit der Großwohnsiedlungen für deren Zukunft lernen? Wer sind wichtige Handelnde und was sind erfolgversprechende Handlungsansätze?

Die Beiträge und Kommentare nähern sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Dirk Schubert (HafenCity Universität Hamburg) zeichnet am Beispiel der Siedlungen Hamburgs die Verknüpfung von städtebaulichen Leitbildern und sozialpolitischen Ambitionen nach, wobei er vertiefend auf Steilshoop eingeht und die aktuelle Diskussion zur Neuen Wohngemeinnützigkeit aufgreift. Daran anschließend erinnert Hilde Strobl (Universität Innsbruck) an das gemeinnützige Gewerkschaftsunternehmen Neue Heimat, welches mit seiner sozialpolitischen Agenda und Wohnungsbauaktivitäten bis 1982 westdeutsche Städte prägte. Matthias Bernt (IRS Erkner) wendet danach den Blick nach Ostdeutschland: Aus einer politik-ökonomischen Perspektive heraus, zeigt er auf, wie die sich differenzierenden Wohneigentümerstrukturen den sozialräumlichen Wandel in den Neubaugebieten beding(t)en. Er schafft damit eine Grundlage, um die Handlungsspielräume für eine (neue) soziale Mischung in den Quartieren zu diskutieren. Termin der Veranstaltung ist der 20. Januar von 16 bis 18 Uhr. (db, 17.1.22)

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