Basels größtes Schaufenster steht seit 64 Jahren an der Ecke Pfluggässlein/Weisse Gasse besetzt. Die Rede ist vom “Domus Haus”, das 1958/59 nach Plänen des Basler Architekten Max Rasser (1914-2000) und Tibère Vadi (1923-1983) gebaut wurde. Es ist wohl der bekannteste Bau des Büros Rasser und Vadi, das bis 1983 rund 30 Jahre lang etliche modern-stringente Bauten im Baselbiet entwarf. Das Domus Haus war 25 Jahre lang reines Wohn- und Geschäftshaus, 1984 wurde es vom Basler Architekturbüro Diener & Diener zum Architekturmuseum umgebaut wurde. Dies war seinerzeit wohl die Rettung vor dem drohenden Abriss. 2004 zog das Architekturmuseum (S AM) nach rund 100 realisierten aus und bezog seinen heutigen Standort in der Kunsthalle Basel.
Bis heute ist der Bau im Besitz des S AM, wird nun aber wieder als reines Geschäftshaus vermietet. Etwa ans Architekturbüro von Silvia und Reto Gmür. Bis 2017 verblieb im Erdgeschoss noch die Buchhandlung “Archigraphy”. Derzeit wird das Ladengeschoss von einem Gold- und Silberschmied genutzt, zwischenzeitlich stand es immer wieder leer. Eine Handvoll Architekturenthusiasten möchte nun einen Neuanfang der Basler Moderne-Ikone im Namen der Architektur: Der neue Verein DOMUSHAUS EG will den Bau wieder zu einem Ort des Diskurses für die Architekturstadt Basel machen. Geplant ist, zum 1. Mai 2024 in der Ladenzone wieder einen Raum für Architekturbücher und Veranstaltungen entstehen zu lassen. Derzeit sucht der Verein Interessierte, Unterstützer und gerne auch weitere Mitglieder. (db, 22.12.23)
Basel, Domus Haus (Bild: Port(u*o)s, CC BY-SA 3.0)