Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen nutzt eines der frühesten Nachkriegshochhäuser Berlins in der Wilmersdorfer Straße 6. Eigentlich – denn seit Ende 2020 sitzt die Behörde interimsmäßig im ehemaligen Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz. Denn das Gebäude in der Wilmersdorfer Straße wird derzeit vollständig denkmalgerecht saniert, und dies war bei laufendem Betrieb nicht mehr möglich.Errichtet wurde das 60 Meter hohe Scheibenhochhaus 1954-56 nach Plänen von Werry Roth (1885-1958) unter Mitarbeit von Richard Schubert. In den ersten Jahren war es das höchste Gebäude West-Berlins. Dem damaligen demokratischen Zeitgeist folgend, hatte der Verwaltungsbau einst eine öffentlich zugängliche Dachterrasse – sie soll auch bald wieder frei zugänglich sein. Für die verantwortliche Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIM) gehört die Sanierung zu den größten Bauprojekten innerhalb Berlins.
Die derzeit weitgehend demontierte Fassade soll denkmalgerecht wiederhergestellt werden, auch Eingangsbereich und Treppenhäuser werden originalgetreu wiederhergestellt. Die technische Ausrüstung ebenso wie die 35.000 Quadratmeter Büroflächeer des Gebäudes werden vollständig ausgetauscht und erneuert. Die Sanierung geschieht übrigens nach Plänen von Petra und Paul Kahlfeldt. Das ist dann durchaus kurios – und zwar weniger, weil das Büro Kahlfeldt nicht gerade für die Architekturmoderne brennt. Bemerkenswert ist, dass Petra Kahlfeldt mittlerweile Senatsbaudirektorin ist, ergofür die Senatsverwaltung tätig ist – somit als beauftragte Architektin den eigenen Arbeitsplatz restauriert. Dit is Berlin … Die Fertigstellung des Projekts ist für Ende 2023 avisiert. Ob der Zeitplan gehalten werden kann, ist noch nicht bekannt. (db, 14.7.23)