Übermorgen, am 15. November feiert das Kino International in Berlin seinen 60. Geburtstag. Zur Eröffnung 1963 lief der Film “Optimistische Tragödie” über die Russische Revolution – der 1971 von der DEFA erneut verfilmt wurde und wiederum im Kino International Premiere feierte. Als Teil der Ostberliner Karl-Marx-Allee nach Plänen der Architekten Josef Kaiser und Heinz Aust errichtet, blieb der moderne Bau bis heute im weitgehenden Originalzustand erhalten. Seit Ende der 1990er Jahre steht er unter Denkmalschutz und wurde bereits mehrfach saniert, unter anderem mit Fördergeldern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Nun aber stehen größere Maßnahmen an, denn die technische Ausrüstung stammt überwiegend noch aus DDR-Zeiten, vor allem Elektrik und Klimatisierung sind erneuerungswürdig.
13 bis 15 Millionen Euro werden in die denkmalgerechte Instandsetzung fließen. Die kann die Yorck-Kinogruppe, der das International seit 1996 gehört, nicht alleine aufbringen: Das Landesdenkmalamt hilft, wieder wird auch die DSD fördern, der Berliner Senat finanziert die Instandsetzung des Dachs, und laut Berliner Zeitung hat auch der Bund Zuschüsse in Aussicht gestellt. Allerdings muss der Kinobetrieb hierfür vorübergehend eingestellt werden. Voraussichtlich im April 2024 wird das Intrernational für etwa zwei Jahre schließen. Bis dahin läuft aber zunächst noch das Jubiläumsprogramm mit etlichen Filmklassikern, die mehrheitlich hier ihre Uraufführung erlebten, etwa “Spur der Steine” (1966) mit Manfred Krug, “Solo Sunny” (1980) mit Renate Krößner und “Die Legende von Paul und Paula” (1973) mit Angelica Domröse und Winfried Glatzeder. Spätestens hier unser Tipp: dringend ansehen. Und Taschentücher mitnehmen. (db, 13.11.23)
Berlin, Kino International, Ansicht von der Karl-Marx-Allee (Bild: Matthias Süßen, CC BY-SA 4.0)
