Zum 100. Jahrestag seiner Fertigstellung erscheint ein neues Buch zur Geschichte des Chilehauses in Hamburg. Der expressionistische Backsteinbau (Architekt: Fritz Höger, 1922-24) gilt als Deutschlands bekanntestes Kontorhaus und ist Meilenstein der hanseatischen Architekturmoderne. Beauftragt hatte es einst der „Salpeterbaron“ Henry B. Sloman, der seinen Reichtum im kolonisierten Chile erlangt hatte. Es verwundert nicht, dass das Haus von Unternehmern wie Krupp und Bd. Blumenfeld bis hin zu kulturellen Playern wie SPIEGEL TV oder dem Pianohaus Bechstein zahlreiche berühmte Gäste gesehen hat und damit seit seiner Entstehung und über alle politischen Systemwechsel hinweg Spielort der (Stadt)Geschichte war.

Der Autor und Theatermacher Michael Batz zeichnet zum 100. Jubiläum nun erstmals eine Chronologie der Nutzung des Hauses auf Grundlage von dokumentarischen Recherchen. In seinem bei Dölling und Galitz erschienen Buch „ChilehausStory. 100 Jahre einer Hamburger Legende“ macht er anhand zahlreicher historischer Dokumente und 350 Fotos die bewegte Geschichte des Hauses sichtbar. Besonders interessant sind zudem die architektonischen Entwürfe Högers und des konkurrierenden Architekturbüros Puls und Richter, die bislang übersehen im Keller des Chilehauses lagerten. Am Samstag, 1. Juni 2024 um 17 Uhr findet eine Lesung mit Bildvortrag von Michael Batz vor der Viermastbark PEKING statt, vor dem Deutschen Hafenmuseum, Schuppen 50, in der Australiastraße in Hamburg. (pk, 29.5.24)

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Michael Batz: “ChilehausStory. 100 Jahre einer Hamburger Legende“, Dölling und Galitz Verlag, 2024

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