Schon seit Längerem ist der Abriss des Bezirksrathauses Rodenkirchen zugunsten eines Neubaus an gleicher Stelle beschlossene Sache. Dieser Tage wird es ernst: Der Abriss erfolgt in zwei Bauabschnitten und wird voraussichtlich zwölf Monate dauern. Zunächst erfolgt die Schadstoffsanierung im gesamten Gebäude, dann der oberirdische Rückbau des Bestandsgebäudes. Im nächsten Schritt wird unterirdisch abgebrochen und die Baugrube für den Neubau hergestellt. Der Neubau erhält fünf Vollgeschosse und ein zusätzliches Galeriegeschoss statt der heutigen acht Vollgeschosse. Mit der „Rheinpassage“ wird eine Wegeverbindung vom Bezirksrathaus an der Hauptstraße bis zum Rheinufer geschaffen. Das zukünftige Bezirksrathaus wird barrierefrei gestaltet. Der angrenzende Vorplatz wird autofrei mit einem Erschließungsbauwerk zur neuen Tiefgarage mit integrierter Bushaltestelle. Neben mehr Aufenthaltsqualität wird Raum für Veranstaltungen geschaffen. Das Nachhaltigkeitskonzept des Neubaus beinhaltet unter anderem eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage auf dem sechsgeschossigen Gebäudeteil sowie eine ausgedehnte Dachbegrünung auf allen Dachflächen. Derzeit wird eine Erweiterung der Photovoltaik auch auf der dreigeschossigen Dachfläche erwogen und kalkuliert. Angestrebt wird die bauliche Fertigstellung im 3. Quartal 2026.

Zwar war der Abbruch des Rathauses der bis 1975 eigenständigen Stadt Rodenkirchen schon seit Langem geplant, doch mit jedem Jahr, das der nach wie vor genutzte Bau unberührt überstand, stieg die Hoffnung auf seinen Erhalt: Die Architektur des Brutalismus ist wieder populär, das achtgeschossige Gebäude ist ein nahezu unberührter Vertreter jener Ära. Das Denkmalamt hatte sich zwar bereits 2005 gegen eine Unterschutzstellung entschieden, doch seither sind etliche Jahre vergangen. Was damals galt, könnte man ja heute noch einmal prüfen … Mit der Aussage der Städtischen Gebäudewirtschaft Köln, dass der Bau mit PCB und Asbest belastet sei, war dann aber das Schicksal besiegelt. Das Bezirksrathaus wurde 1966/67 nach Plänen des Architekten Walther Ruoff (1914-1991) errichtet und kurz nach Fertigstellung mit dem seinerzeit frisch geschaffenen Architekturpreis der Stadt Köln ausgezeichnet. Insbesondere die Bürgervereinigung Rodenkirchen setzte sich seit Jahren für den Erhalt ein – nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus bauhistorischen Gründen. Der Antrag auf Denkmalschutz kam seinerzeit ebenfalls von der Bürgervereinigung. (db, 6.3.23)

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