Ein halbes Jahrhundert existiert der Müncher Olympiapark mittlerweile. Aktuell ist das in die Natur eingebettete Ensemble mit den epochalen Zeltdachkonstruktionen auf dem Weg zum Unesco-Welterbe. Als Planer prägten Behnisch & Partner und Frei Otto die Gebäude, Günther Grzimek die landschaftliche Gestaltung des Parks. Für das brutalistische Olympiadorf zeichneten Heinle, Wischer und Partner verantwortlich. Von Anfang an war eine Nutzung aller Anlagen über Olympia 1972 hinaus geplant, auch wenn das Olympische Dorf zunächst nicht sehr beliebt war, und der FC Bayern München seine Spiele mittlerweile auch nicht mehr im Olympiastadion austrägt. Seit 1998 unter Ensembleschutz stehend, zählen die Zeugen der Sommerspiele heute zur Visitenkarte Münchens.

Dem Aufstieg von Bayerns Landeshauptstadt zur Olympiastadt widmet sich nun bis 8. Januar 2023 eine Ausstellung des Architekturmuseums der TU München in der Pinakothek der Moderne: „Die Olympiastadt München. Rückblick und Ausblick„. Auch zwei Protagonisten des architektonischen und visuell-gestalterischen Erbes der Spiele würden in diesem Jahr 100: Günter Behnisch und Otl Aicher, der nicht nur die noch heute genutzten Piktogramme zur besseren Orientierung schuf, sondern auch den Dackel Waldi. Er war das erste offizielle Maskottchen bei Olympischen Spielen – und in seiner (von vielen wohl nicht erkannten) Selbstironie seiner Zeit weit voraus. Nur vier Jahre dauerte der Bau der Sportanlagen und der zugehörigen Infrastruktur inklusive U-Bahn. Zahlreiche Fotos, Filmaufnahmen und Dokumente zeichnen die Geschichte von damals bis heute nach. Aus der Sammlung der TUM ist das einzige erhaltene Originalmodell der Olympischen Sportstätten von Behnisch & Partner von 1967 zu sehen. Ein eigenes Kapitel wird dem Anschlag auf das israelische Team gewidmet, bei dem 17 Menschen ums Leben kamen. Im Rahmen der Ausstellung findet am 16. September 2022 ein Rundgang durch den Olympiapark statt, geführt von Kuratorin Irene Meissner. Das Erbe der Olympischen Spiele von 1972 in München wird auch Thema der kommenden, Ende Juli erscheinenden Ausgabe der Baunetzwoche sein. (Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München). (db, 13.7.22)

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