Wenn sogar die Bibel der Baukunstliebhaber:innen, der Dehio, von einer „Inkunabel der modernen Industriearchitektur“ spricht, darf Großes erwartet werde. Konkret geht es um die 1923 fertiggestellte Hutfabrik Luckenwalde (1923). Bauherr war die Firma Friedrich Steinberg Herrmann & Co., die hier Hutstumpen produzierte. Doch bereits 1933, mit der Machtüberlassung an die Nationalsozialist:innen, musste die Unternehmerfamilie Deutschland verlassen. Heute läuft der – zwischen wechselnden Nutzungen und Brachen balancierende – Bau meist unter dem Namen Mendelsohnhalle, bezogen auf ihren Entwerfer, den jüdisch-deutschen Architekten Erich Mendelsohn (1887–1953). Zu seinen bekanntesten Werken, die in Europa, in den USA und im Nahen Osten zu finden sind, gehört der Potsdamer Einsteinturm mit seiner expressionistisch-organischen Bauform.

Am 17. April 2024, am Vorabend des Internationalen Denkmaltags, laden ICOMOS Deutschland und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ins Nicolaihaus Berlin Mitte zu einer Abendveranstaltung rund um das Werk Mendelsohns ein. Den Auftakt bildet der Vortrag von Dr. Tim Altenhof (Universität Innsbruck) zum Thema „Das Haus als Kamin – die Mendelsohn-Halle in Luckenwalde“. Anschließend widmet sich Dr. Sergey Gorbatenko (ICOMOS St. Petersburg) als Co-Referent Mendelsohns Tuchfabrik Rote Fahne in St. Petersburg. In einer gemeinsamen Diskussion mit Prof. Dr. Regina Stephan (Universität Mainz) und Prof. Dr. Thomas Drachenberg (Landeskonservator Brandenburg) werden die Erkenntnisse gebündelt und vertieft. Anmeldungen sind bis zum 12. April 2024 möglich, die Platzzahl ist begrenzt. (kb, 11.4.24)

Luckenwalde, Hutfabrik (Bild: Lumu, CC BY SA 3.0, 2013)

Luckenwalde, Hutfabrik (Bild: Lumu, CC BY SA 3.0, 2013)

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