In schwierigen Zeiten heißt es auch “Quo vadis, Architektur?” Getrieben vom Wunsch, angesichts von Krisen bessere Welten zu erschaffen, versuchen Architekt:innen, Gesellschaft, Städte und Wohnformen neu zu denken, die Architektur und ihre Materialität zu erneuern. Denn Krisen eröffnen als „Kippmomente“ eben auch neue Perspektiven. Anhand historischer wie zeitgenössischer Projekte untersucht Susanne Stacher in ihrem Buch “Architektur in Zeiten der Krise” unterschiedliche Strategien in der Architektur. Ansätze aus Wissenschaft und Philosophie ermöglichen es, Vorstellungen von Fortschritt, Wachstum, Natur, Gesellschaft zu hinterfragen, die in den vorgestellten Architekturprojekten sichtbar werden. Das Buch spannt einen weiten historischen Bogen und ist ein Plädoyer, über die Rolle von Architektur und Städtebau in Zeiten ökologischer Krisen nachzudenken. Vom Archaismus über das Streben nach Entschleunigung, Erschaffung durch Zerstörung bis zur Wiederverzauberung der Welt. Vorgestellt werden Projekte und Konzepte etwa von Hans Hollein, Ebenezer Howard, Bjarke Ingels, Le Corbusier, Bernhard Jäggi und Adolf Loos.
Am 16. Januar um 18.00 Uhr wird das (bei Birkhäuser im November 2023 erschienene) Buch in der Universität für Angewandte Kunst Wien vorgestellt: Die Autorin Susanne Stacher spricht dort mit Chiara Desbordes, leitende Redakteurin architektur.aktuell. (Universität für angewandte Kunst Wien, VZA 7, FLUX 1, 3. OG, Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien). Susanne Stacher ist Architektin und Architekturkritikerin. Nachdem sie als Architektin in den Büros von Renzo Piano, Dominique Perrault, Morger & Degelo, Ibos & Vitart und Shigeru Ban arbeitete, verlagerte sie ihren Schwerpunkt auf Forschung und Lehre. Als Professorin unterrichtet sie Architekturtheorie und -praxis an der École nationale supérieure d’architecture de Versailles. (db, 14.1.23)
Freidorf (Schweiz), Vollgenossenschaft BL, 1924 (Bild: Theodor Hoffmann, Basel; Gemeinfrei CC0)
