Der Hafenbetreiber NPorts lässt den denkmalgeschützten Kran am Cuxhavener Steubenhöft unter Aufsicht eines Sachverständigen demontieren. Die Arbeiten dazu haben Anfang März begonnen. Der in den 2000er-Jahren stillgelegte Kran, ein “Kampnagel SL” Baujahr1959, hatte sich im Lauf der Zeit verformt und stellte nach Angaben der Stadt Cuxhaven ein Sicherheitsrisiko dar. Ein Gutachten des TÜV Nord kam zum gleichen Schluss. Nports wollte den Kran eigentlich abreißenund verschrotten, dies hatte die städtische Denkmalbehörde jedoch abgelehnt und nur der Demontage und Einlagerung zugestimmt. So bleibt zumindest die theoretische Möglichkeit, den Kran nach einer Restaurierung wieder aufzubauen.

In Cuxhaven verrichteten am “Amerika-Hafen” Steubenhöft einst drei Kampnagel-Kräne ihren Dienst. Die Säulenlenker-Wippkrane mit einer maximalen Höhe von 57 Metern sowie einer Ausladung zwischen 5 und 28 Metern, waren zur Bauzeit ab 1955 die höchsten Bauwerke der Stadt und dienten vorrangig zum Be- und Entladen großer Linienschiffe, so denen der 1958 neu gegründeten Hamburg-Atlantik-Linie, dür die auch die berühmte “Hanseatic” fuhr. Das nun demontierte Exemplar war der letzte der drei Kräne, die in den 1960er/70er Jahren Wahrzeichen der Stadt wurden: einer wurde nach Afrika verkauft, ein zweiter 2010 abgerissen. Auch der Hersteller ist längst Geschichte: Die Firma Kampnagel wurde 1865 als Eisenwerk Nagel & Kaemp gegründe, machte sich ab 1875 in erster Linie einen Namen als Hersteller von Schiffs- und Hafenkranen. Noch heute befinden sich weltweit in etlichen Häfen Kräne mit Kampnagel-Logo. 1968 ging die Firma in der Demag AG auf, die später von Mannesmann übernommen wurde. Der Kampnagel-Standort wurde 1981 geschlossen. In einem Teil der alten Hallen ist heute die Kampnagel Internationale Kulturfabrik. (db, 16.3.23)

Cuxhaven, Abbau des Kampnagelkrans 2023 (Bild: Youtube-Still)

Cuxhaven, Abbau des Kampnagelkrans 2023 (Bild: Youtube-Still)

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