Die Geschichte gleich mehrerer Familien zwischen den Jahren 1922 und 1948 wird im Buch „Das Haus des Paul Levy“ in 100 Kapiteln entfaltet. Im Mittelpunkt steht eben jenes eine Haus in der Rothenbaumchaussee 26 in Hamburg. Es war Anfang der 1920er Jahre Teil eines ersten baugenossenschaftlichen Projekts in der Hansestadt, das von wohlhabenden, liberalen, jüdischen Bürger:innen möglich gemacht wurde. Nach Entwürfen der Architekten Gebr. Gerson errichtet, nahmen die Zeitgenoss:innen zunächst teils Anstoß an der dunklen Klinkerfassade. Doch bald trafen sich in der Rothenbaumchaussee 26 prominente Banker, Sportler und Künstler, bis die Wohnungen in nationalsozialistischer Zeit arisiert und die Bewohner:innen ausgegrenzt und zuletzt vertrieben wurden.

Der Theatermacher, Lichtkünstlers und Autor Michael Batz hat zahlreiche Details zum Haus in der Rothenbaumchaussee zusammengetragen, das er im Buchtitel nach dem damaligen Hauptinitiator, dem jüdischen Privatbankier Paul Levy, benennt. Unter diesem Dach sollen etwa der Schriftsteller Klaus Mann und der Schauspieler Gustaf Gründgens zu Gast gewesen sein, so die Recherchen von Batz. Für die aktuelle dritte Auflage erweiterte er sein Buch nochmals um 150 neue Fotografien und Dokumente. In der Folge wurde „Das Haus des Paul Levy“ im vergangenen Jahr reich mit Preisen bedacht: Shortlist der schönsten Regionalbücher 2022, Longlist der Stiftung Buchkunst 2022, Bayerns beste Independent Bücher 2022 und Shortlist HamburgLesen 2022. (kb, 19.2.23)

Batz, Michael, Das Haus des Paul Levy. Rothenbaumchaussee 26, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2022, dritte, stark erweiterte Auflage, 624 Seiten, 240 Abbildungen, Hardcover mit Fadenheftung und Lesebändchen, 15,6 x 22 cm, ISBN 10: 3-86218-146-4, ISBN 13: 978-3-86218-146-9.

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