Das Freiburger Heliotrop ist vorm Hintergrund von Klimawandel und Energiekrise eines der zukunfsträchtigsten Wohnhäuser überhaupt – dabei ist das Ökohaus schon knapp 30 Jahre alt. Nicht umsonst hat mR es in “Best of 90s” aufgenommen. Seit Kurzem steht das runde Säulenhaus von Rolf Disch (*1944) nun auch unter Denkmalschutz. Disch, dessen Bauten seit jeher den ökologischen Aspekt in den Vordergrund stellen, ging (und geht es nach wie vor) um die Zukunft: Das Heliotrop, nur wenige Schritte vom Stadtteil Vauban entfernt, zeugt von den ökologischen Ansätzen der 1990er. Der experimentelle Rundbau ist stets in Bewegung – ein sich zur Sonne drehendes Solarhaus mit einer großen Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung sowie Röhrenkollektoren zur Warmwasser- und Heizungsversorgung. Unter Berücksichtigung des (internen) Treibhauseffektes wendet es sich an heißen Tagen von der Sonne weg und an kalten zur Sonne hin.

In den frühen 2000ern ein wenig aus dem Fokus gerückt, ist das im Kern aus Holz gebaute Heliotrop ein ideenreicher Beitrag zur Entwicklung des ökologischen Bauens in den 1990er Jahren. Es legt äußerst anschaulich Zeugnis davon ab, dass man in dieser Zeit die aktive und passive Sonnenenergienutzung sowie weitere ökologische Ideen in den Hausbau einfließen lassen und damit auf die endlichen fossilen Energieressourcen antworten wollte. Das Bauwerk ist überdies ein vielbesuchtes Anschauungsobjekt für Planer:innen aus aller Welt und ein wertvoller, realisierter und erprobter Beitrag für die aktuelle Energiedebatte im Bauwesen. Und schließlich ist es Vorbild für zwei weitere in den 1990ern errichtete Heliotrope in Offenburg und Hilpoltstein. Das Original ist jetzt also Kulturdenkmal – endlich! (db, 14.9.22)

Freiburg, Heliotrop (Bild: Andrewglaser, CC BY-SA 3.0)

Freiburg, Heliotrop (Bild: Andrewglaser, CC BY-SA 3.0)

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