Seit bald 6 Jahren dokumentiert der Fotograf und Kameramann Yannick Roualt den allmählichen Abriss von Manheim nahe Köln. In den 1970er Jahren wurde beschlossen, dass das Dorf mit damals 1700 Einwohnern dem Braunkohletagebau Hambach weichen muss. 2012 begann die Umsiedlung der Bewohner ins nur fünf Kilometer Luftlinie entfernte „Manheim-neu“. Vier Jahre später, 2016 begann Roualt mit seiner Langzeitserie, die ihn alle zwei bis drei Monate ins Rheinische Braunkohlerevier führt. Rund 1000 analoge Fotografien entstanden bei diesen Expeditionen, und jedes Mal fehlte ein Stück mehr von Manheim, das im Jahr 898 erstmals namentlich erwähnt wurde und seit 1975 zur Stadt Kerpen zählte.

“Manheim – Ein Dorf verschwindet” heißt die Ausstellung von ausgewählten Bildern des sterbenden Orts, die nun bis 2.10 in der Kölner Kunsthalle Lindenthal zu sehen ist (am 3.10 gibt’s eine Finissage). Erstmals gezeigt wurde sie im Sommer 2021 im Rathaus Ottobrunn bei München, der Heimat von Yannick Roualt. Nahe Manheim liegt auch der Hambacher Forst, jenes Reststück Wald, das in den vergangenen Jahren zum Symbol des Protests gegen den landschaftszerstörenden Kohleabbau wurde. Heute stehen von Manheim nur noch die historistische Kirche und eine Handvoll Häuser; ein Großteil der Fotos zeigt mittlerweile abgeschlossene Geschichte. (db, 15.9.22)

Manheim, Abriss Grundschule (Bild: Yannick Roualt)

Manheim, Abriss Grundschule (Bild: Yannick Roualt)

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