Wo sich die allgemeine Geschmacksbildung oft noch am Brutalismus abarbeitet, ist die Denkmalpflege inzwischen bei Architektur, Städtebau und baubezogener Kunst des ausgehenden 20. Jahrhunderts angekommen. Zwischen standardisiertem Plattenbau und dem Streben nach individuelleren Lösungen entstanden bemerkenswerte Architekturen zwischen Spät- und Postmoderne. Zum Denkmaltag Berlin-Brandenburg, am 31. Mai 2024, sollen eben solche Bauten in den Mittelpunkt gerückt werden.
Die Themen der sechs Tandemvorträge spannen einen weiten Bogen: von Kulturbauten an der Berliner Friedrichstraße wie der Friedrichstadtpalast bis zum Theater in Schwedt. Hinzu kommen Verkehrsbauten wie der Bahnhof Schönefeld oder die Architekturen der U5 in Berlin. Nicht zuletzt werden die Bauten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin und das Cottbuser Gefängnis, heute Menschenrechtszentrum (MRZ), behandelt. Der Veranstaltungsort selbst, das Kulturhaus in Rüdersdorf (Kalkberger Platz 31), 1956 nach den Entwürfen des Architekten Emil Leibold fertiggestellt, weist in eine frühere Phase ostmodernen Bauens zurück. Zum Denkmaltag steht das Programm von 10 bis 18 Uhr im Kulturhaus Rüdersdorf bei Berlin allen Interessierten offen. Um Anmeldung bis zum 15. Mai wird gebeten unter: christin.herrmann@bldam.brandenburg.de. (22.4.24)
Berlin, Hilton am Gendarmenmarkt (Bild: Schotterebene, PD, 2007)