Einer der Architekten der Prager Straßen in Dresden ist tot: Im Alter von 98 Jahren verstarb Hans Konrad. Geboren 1924, startete er seine architektonische und stadtplanerische Tätigkeit 1955 in Dresden. Bis zur Deutschen Wiedervereinigung arbeitete er vor allem als Leiter des Bereichs Stadtgestaltung/Stadtbild im Büro des Stadtarchitekten, er wirkte etwa 1967 im Generalbebauungsplan mit. Anschließend war er noch bis 2000 als freier Architekt tätig. Vom stalinistischen Zuckerbäckerstil der Wiederaufbauzeit bis zur klaren Ostmoderne sollte Konrad die Gestaltung Dresdens bis heute prägen.

Als Hans Konrads bekanntestes Werk gilt seine Mitwirkung an der Prager Straße, die von 1965 bis 1978 selbstbewusst eine moderne Fußgängerzone samt Architektur und Freiraumgestaltung vom Hauptbahnhof bis zum Altmarkt zog. Aber auch weitere Dresdener Bauten sind mit ihm verbunden, darunter seine Mitwirkung an der 1955 fertiggestellten Freilichtbühne “Junge Garde”, die Beteiligung am Wiederaufbau des Altmarkts (Ostseite, Hausnummern 4 und 6) und der Ernst-Thälmann-Straße (jetzt: Wilsdruffer Straße 15 bis 21, 12 bis 22), die städtebauliche Planung für die Schwimmhalle in der Freiberger Straße sowie einzelne Häuser an der Budapester Straße (etwa Hausnummer 5). Seine Arbeit wurde bereits zu Lebzeiten gewürdigt, etwa mit der Ehrenmitgliedschaft in der Architektenkammer Sachsen und im Verband Deutscher Architekten (VDA). Nun wurde bekannt, dass Hans Konrad am 25. Dezember 2022 in seiner Heimatstadt verstorben ist. (kb, 11.1.23)

Dresden, Prager Straße, 1970 (Bild: Jörg Blobelt, CC BY SA 4.0)

Dresden, Prager Straße, 1970 (Bild: Jörg Blobelt, CC BY SA 4.0)

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