Seit dem Mauerfall hat der Ost-Berliner Fernsehturm dem Brandenburger Tor langsam, aber beharrlich den Status des Wahrzeichens abgerungen. Doch neben der publikumstauglichen aufgeständerten Kugel hat auch das umliegende Areal einiges zu bieten. Mal ist es sozialer Brennpunkt in der Diskussion, mal wird es als ostmoderne Formfindung gelobt. Was bislang für eine umfassende Beurteilung fehlte, war eine Gesamtdarstellung der Geschichte von Turm und Freiraum, wie sie zur DDR-Zeit geplant und umgesetzt wurden. Daher widmet sich eine Neuerscheinung des Berliner Bauhistorikers Matthias Grünzig eben jenem Thema – vom Fernsehturm über die Rathauspassagen, den Komplex Karl-Liebknecht-Straße und das Nikolaiviertel bis zum Palast der Republik, dem Palasthotel und den Freiflächen. Diese prominente Gestaltung wurde zu Zeiten des Kalten Kriegs möglich, als die Konkurrenz der beiden politischen und ideologischen Systeme dies- und jenseits der Mauer jeweils die ideale Stadt schaffen und vorführen wollte.

Das Buch „Der Fernsehturm und sein Freiraum – Geschichte und Gegenwart im Zentrum Berlins“ des Bauhistorikers Matthias Grünzig wird am 24. Oktober 2022 um 18.30 Uhr in der Berliner Stadtwerkstatt (Karl-Liebknecht-Straße 11, 10178 Berlin) vorgestellt. Es diskutieren der Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut (Landesamt für Denkmalpflege Berlin), der Bauhistoriker Dr. Thomas Flierl (Hermann-Henselmann-Stiftung) und der Autor selbst unter Moderation von Theresa Keilhacker, Präsidentin Architektenkammer Berlin. Veranstaltet wird die Buchvorstellung von der Initiative Offene Mitte Berlin und der Hermann-Henselmann-Stiftung. (kb, 14.10.22)

Grünzig, Matthias, Der Fernsehturm und sein Freiraum. Geschichte und Gegenwart im Zentrum Berlins, Lukas Verlag, Berlin 2022, 280 Seiten, 150 Abbildungen, 21 x 26 cm, Klappenbroschur, ISBN 978-3-86732-381-9.

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.