Im Amerikahafen von Cuxhaven liegt der Steubenhöft Pier und dort steht ein Kran aus dem Jahr 1959. Es ist der letzte seiner Art an dieser Stelle, denn ursprünglich arbeiteten hier drei Säulenlenker-Wippkräne der Hamburger Maschinenfabrik Kampnagel. Sie waren Teil der bis heute prägenden Umgestaltung des Piers in den 1950er Jahren. Schon im frühen 20. Jahrhundert starteten im Amerikahafen die Passagierschiffe nach Übersee. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm man diese Tradition hier 1958 wieder auf: Die ersten Passagierschiff bedienten wieder regelmäßig die Route von Cuxhaven nach New York. Bereits 1972 stellte man diese Linie endgültig ein, denn inzwischen war das Fliegen billiger und populärer geworden als der Wasserweg.

Der Steubenhöft Pier dient heute als Anlaufstelle für Kreuzfahrten, Fähr- und Seebäderschiffe. Es blieben das Pier-Gebäude, das heute als Lotsenzentrale, Restaurant und kleines Museum dient. Und die drei Kampnagel-Kräne, seinerzeit mit maximal 57 Metern die höchsten Bauwerke von Cuxhaven. Doch am Ende wurde ein Kran nach Afrika verkauft, ein zweiter 2018 niedergelegt, der letzte blieb im Dienst und kam unter Denkmalschutz. Ihm drohte dann doch der Abriss, zumindest, wenn es nach dem Willen des niedersächsischen Hafenbetriebsgesellschaft NPorts gegangen wäre. Diese hatte bereits vor einiger Zeit einen Abrissantrag gestellt, der allerdings von der Stadt negativ beschieden wurde. Zwar gebe es Verformungen, die den Abbau des Kulturdenkmals nötig machen würden. Doch dann müsse der Kran fachkundig untersucht und nach einer Sanierung neu aufgerichtet werden, so die Stadt gegenüber der Presse. NPorts erklärte, diese Option zu prüfen. Damit ist das letzte Wort zur Zukunft des letzten Kampnagel-Krans am Steubenhöft Pier noch nicht gesprochen. (kb, 7.2.23)

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