Dass moderneREGIONAL ein Herz für die Kleinformate des 20. Jahrhunderts hat, dürfte aufmerksamen Leser:innen nicht verborgen geblieben sein. Der reduzierte Maßstab macht die architektonische Großform oft begreifbarer und auf einer verspielten Ebene oft akzeptabler. Was dem klassischerweise männlichen Zielpublikum das Modellbahnhäuschen in Kunststoffspritzguss, ist der eher weiblichen Klientel häufig das Puppenhaus mit seinen fertig erhältlichen, hölzernen Miniatureinrichtungen. Und in beiden Fällen bleibt als günstige Alternative der Eigenbau aus Papier und Pappe. Ein beliebtes Feld für moderneaffine Modellbauer:innen sind die ungezählten Designvarianten des Stuhls. Wer sein Miniatur-Sitzmöbel fix und fertig ins Regal stellen mag, der ist bei der entsprechenden Kollektion des Design-Museums Vitra gut aufgehoben. Wer lieber selbst Hand anlegt (und günstiger zum Ziel gelangen möchte), der wird im Online-Shop von One:Sixteen (benannt nach dem Maßstab 1:16) fündig werden.
Bei One:Sixteen stehen diverse Stuhlmodelle von berühmten Gestalter:innen zur Auswahl. Da ist der “Wohltemperierte Stuhl” von Ron Arad aus dem Jahr 1986, der das vermeintlich kalte Metall in Schlaufen in ergonomische Formen zwang. Oder der (nomen es omen) Zig-Zag-Stuhl des Designers Gerrit Thomas Rietveld aus den frühen 1930er Jahren. Selbst in sich gewölbte Freischwinger wie der Mezzadro-Stuhl von Achille & Pier Giacomo Castiglioni aus dem Jahr 1957 lassen sich mithilfe einer Kaffeetrasse und viel Fingerspitzengefühl erbasteln. Die Modellvorlagen können online erworben oder einzelne Stücke für den passenden Hintergrund des Dioramas auch gratis im Download an den heimischen Basteltisch geholt werden. In beiden Fällen werden Sie den passenden Kleber brauchen – und viel Geduld. (kb, 22.10.22)
Modellbaukleber (Bild: onetosixteen.com)