Wenn der Einband eines Architekturbuchs einfarbig ausfällt, spricht vieles für einen schweren Inhalt. Theoretisches, in diesem Fall Hochtheoretisches. Die Gedankenwelten des Architekten Hermann Czech stehen in einer neuen Publikation im Deutschen Kunstverlag im Mittelpunkt. Geboren 1936 in Wien, hat Czech auch gebaut. Wohnhäuser, Cafés, Ladengeschäfte, Schulen. Er hat gelernt und gelehrt in Wien, Harvard und Zürich. Aber er hat vor allem geschrieben, um Theorie und Praxis unter seinem Paradigma „Denken zum Entwurf“ enger zusammenzubinden.
Diesem theoretischen Werk hat sich der Wiener Architekt Maximilian Müller in seiner neuen Publikation „Hermann Czech und die Dialektik der Architektur“ gewidmet. Dafür stellt er Begriffspaare zusammen und einander gegenüber, um anhand dessen Czechs Denken zu entfalten: Übermut und Unterschätzung, Konsumtion und Produktion, Kunstwerk und Gebrauchsgegenstand, Manierismus und Partizipation, Subjektivität und Objektivität, Alt und Neu. (kb, 9.4.24)