In Oldenburg wird die Cäcilienbrücke an ihren Enden von je zwei expressionistisch verklinkerten Türmen gerahmt. Noch, denn das Ende der seit 1977 denkmalgeschützten Konstruktion ist längst besiegelt. Eingeweiht wurde die Hubbrücke, die für einige Jahre als die größte ihrer Art in Europa galt, 1927 nach Entwürfen des Architekten Adolf Rauchheld und ersetzte damit einen Vorgänger aus dem frühen 19. Jahrhundert. wurde die moderne Brücke für die Schiffe, die den kanalisierten Fluss nutzten, angehoben, mussten die Autofahrer:innen warten, während die Fußgänger:innen und Fahrradfahrer:innen die Treppe in den Türmen erklimmen und die dann höhere Fahrbahn queren konnten. Auch nach der Kriegszerstörung der Fahrbahn wurde diese bis 1948 wiederhergestellt und in Betrieb genommen.

Schon 2013/14 war von Abriss die Rede – nachdem man jahrelang die Unterhaltung vernachlässigt hatte, galt die Konstruktion als nicht mehr sicher. Rost, Risse im Fundament und Mauerwerk sowie weitere Schäden wurden vermeldet. Alternativvorschläge, die Konstruktion durch eine Hydraulikanlage unterhalb der Straße zu verstärken, wurden nicht aufgegriffen. Dabei hatte man in Oldenburg 1980 schon die fast baugleiche Amalienbrücke verloren. Seit 2020 ist die Cäcilienbrücke geschlossen, während die Neubauarbeiten laufen, einige Meter weiter steht eine Behelfsbrücke zur Verfügung. Die historische Brücke selbst ist somit bereits verloren – im Herbst letzten Jahres verabschiedete man sich von den „vier Weisen“ mit einer künstlerischen Lichtinstallation. Die Türme hingegen stehen noch, denn sie haben eine Schonfrist erhalten. Doch ihr endgültiger Abriss scheint nicht abgewendet – spätestens 2025 soll die neue Cäcilienbrücke, die stilistisch Bezug auf ihren Vorgängerbau nehmen soll, ihrer Bestimmung übergeben werden. (kb, 22.2.23)

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