Als Friedrich Christian Flick 2020 ankündigte, seine Kunstsammlung nach dem Ende des Leihvertrags im Herbst 2021 aus Berlin abzuziehen, schien das Kind in den Brunnen gefallen: Die Rieckhallen am Kunstmuseum Hamburger Bahnhof, in der die Sammlung bislang untergebracht ist, waren somit dem Abriss geweiht. Die Wiener Büro-Immobiliengesellschaft CA Immo, die das Grundstück von der Deutschen Bundesbahn erworben hatte, wollte darauf rentable Neubauten errichten. Den einstigen Umbau der Lagerhallen durch das Berliner Architekturbüro Kühn Malvezzi für 8 Millionen Euro finanzierte Flick 2003, um seine Kunstwerke in einem passenden Rahmen zu präsentierendes Haus zu haben. Ohne die Rieck-Hallen zeigte er sich an einer Verlängerung des Vertrags nicht mehr interessiert.

Doch Ende 2021 klärte sich, dass die Hallen als Teil der Berliner Nationalgalerie erhalten bleiben. Der bestehende Mietvertrag zwischen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der CA Immo wurde zunächst um ein Jahr verlängert und konnte Ende 2022 durch das Land Berlin angekauft werden. Heute gab das Landesdenkmalamt Berlin bekannt, dass der Schutzstatus für den Hamburger Bahnhof an der Invalidenstraße 50/51 erweitert wurde und somit auch die Rieckhallen einbezieht. Der 1906 zum Museum umgewandelte Bahnhof aus dem Jahr 1846/47 wurde seitdem mehrfach umgebaut, zuletzt von 1992 bis 996 durch den Architekten Josef Paul Kleihues. Nun gelten die ehemaligen Bahnhofsbauten mitsamt der Hallen aus den 1960er Jahren, so die heutige Presseerklärung der Stadt, als “aufschlussreiche Zeugnisse der Berliner Stadt-, Bahn- und Museumsgeschichte”. Die in den 1960er Jahren für den Warenumschlag von der Schiene auf die Straße genutzten Hallen wurden um 2005 von der Architekturgemeinschaft Kuehn-Malvezzi für die Ausstellungszwecke ausgebaut. (kb, 22.2.23)

Berlin, Rieckhallen (Bild: Johannes Medebach)

Berlin, Rieckhallen am museal genutzten Hamburger Bahnhof (Bild: Johannes Medebach)

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