Wenn sich das Landesdenkmalamt Berlin und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie für ein Projekt zusammentun, dann lässt das hoffen. Herausgekommen ist eine Box, genauer gesagt: die Berliner Denkmalbox. Sie bündelt Materialien für vollständige Unterrichtseinheiten für Berliner Schulen, die sich an den geltenden Rahmenlehrplänen orientieren. Damit lassen sie sich leicht und für die Lehrkräfte arbeitssparend in den Schulalltag einbinden. Im Mittelpunkt der Denkmalbox stehen das ausgehende 19. und vor allem das 20. Jahrhunderts mit all seinen Umbrüchen: Denkmale der Industrialisierung, Denkmale aus der Zeit des Nationalsozialismus und Denkmale des geteilten Berlins. Jedes dieser Kapitel ist formal ähnlich aufbereitet und umfasst eine fachliche Einführung für die Lehrkräfte, Arbeitsblätter für den Unterricht, Informationsmaterialien, Vorschläge für Exkursionen, ein Glossar und weiterführende Literatur.
Beim Blick in die Materialien wird etwa sichtbar, dass sich die Anregungen zum Thema „geteiltes Berlin“ in der Sekundarstufe II in die Fächer Bildende Kunst, Deutsch, Geografie, Geschichte, Recht, Sozial- und Politikwissenschaft eingebunden werden können. Die Exkursionsziele zur Industrialisierung spannen eine weite Palette auf zwischen Lost Places und hipstergerecht umgenutzten Werkhallen mit den jeweils passenden youtube-Links. Und zur Zeit des Nationalsozialismus wagen die Arbeitsblätter eine sensible Balance zwischen den erschreckenden Taten und einer bis heute ambivalenten Faszination für die Monumentalbauten jener Jahre. Alle Medien sind in Zitronenfaltergelb in einem klaren luftigen Design gehalten, für das sich Lehrkräfte vor ihren Schüler:innen nicht schämen müssen. Analoge Exemplare der Denkmalbox können kostenfrei beim Landesdenkmalamt bestellt werden. Das besonders Gute daran? Für Ungeduldige gibt es alles auch noch online zum Download. (kb, 24.2.23)
Die Berliner Denkmalbox (Bild: Susanne Stahl)