Wie gestern bekannt gegeben wurde, will das Erzbistum Hamburg gleich fünf Kirchen in Stormarn und Lauenburg verkaufen. Betroffen sind davon die Orte Bad Oldesloe, Großhansdorf, Reinfeld, Bargteheide und Trittau. Die Begründung, die von der Kirchenleitung ins Feld geführt wird, ist nicht neu: sinkende Mitgliedszahlen. Nur mit einem klaren Schnitt im Gebäudebestand ließe sich auch künftig Geld für karitative und pastorale Inhalte sicherstellen. Das weitere Schicksal der ins Auge gefassten Bauwerke ist noch nicht geklärt. Auch im evangelischen Bereich wird in Schleswig-Holstein aktuell stark ausgedünnt, so stehen etwa gerade zwei Kirchen in Lübeck zum Verkauf. Und in Hamburg kündigt sich gerade eine neue Welle von Kirchenschließungen und (Turm-)Abrissen an – bei den beiden großen christlichen Konfessionen.

Bei der aktuellen römisch-katholischen Schließungswelle in Stormarn und Lauenburg sind ausnahmslos Bauten der Nachkriegszeit betroffen. Für die bescheidenen, dafür nicht minder geliebten Anfänge nach 1945 steht St. Michael in Bargtheide: An die Stelle einer Kapelle aus dem Jahr 1910 trat an anderem Standort 1956 ein Neubau in noch neuromanischer Formensprache. Heilig Geist in Großhansdorf wurde 1962 fertiggestellt nach den Plänen des Architekten Karlheinz Bargholz, der auch die Entwürfe von St. Marien in Reinfeld (1965) zeichnete. Großhansdorf besticht nicht nur durch die zeittypisch geschwungene Form, sondern auch durch die im Inneren wie im Äußeren markanten Werke der Künstler Siegfried Assmann (Wandbild) und Wilhelm Keudel (Glasgestaltung). Auch zwei Kirchen aus der nachkonziliaren Zeit sind bei den Aufgabeplänen vertreten: St. Vicelin in Bad Oldesloe aus dem Jahr 1969 und St. Marien in Trittau von 1973. (kb, 26.2.23)

Großhansdorf, Hl. Geist (Bild: Ulricus Angelus, CC BY SA 4.0, 2022)

Großhansdorf, Hl. Geist, auf der Front ein Wandbild von Siegfried Assmann zum Thema “Himmlisches Jerusalem” (Bild: Ulricus Angelus, CC BY SA 4.0, 2022)

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