Zur Zeit ist im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt (DAM) die Famose Ausstellung “Protest / Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber” zu sehen. Die DAM-Vortragsreihe “Stadt+” bietet nun Passendes: „Weiterarbeiten am Modell Deutschland“, steht auf einem von zwei originalen Mauerstücken am Vitrolles-Ring in Mörfelden-Walldorf, die in Erinnerung an die Startbahn West-Proteste dorthin verschoben wurden. Die Betonpanele der Startbahn-Mauer sollten einst den Bau der vier Kilometer langen Startbahn 18 West am Frankfurter Flughafen schützen. Charakteristisch sind die fehlenden, durch Stahl ersetzten Betonrippen, denn die Mauer wurde immer wieder mit Baumstämmen attackiert. Der Ausbau des Flughafens löste 1980 heftige Proteste gegen die Waldrodung und die Fluglärmbelästigung aus. Es entstand ein Protestcamp, das 17 Monate lang Bestand hatte und zum Symbol des Widerstands der Flughafenausbaugegner*innen wurde.

In der Reihe “Stadt +” des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt (DAM) spricht am 8. November um 19.00 Uhr Cornelia Rühlig über die Zeit des Protests gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens – und damit auch über Dorf, das eineinhalb Jahre im Wald stand: “DIE STADT + DIE STARTBAHN-PROTESTE – Was vom Hüttendorf übrig blieb und wie es weitergeht”. Die ehemalige Leiterin des Stadtmuseums Mörfelden-Walldorf war 2019 maßgeblich an der Wiederaufstellung -der Startbahn-Mauerteile beteiligt und kann aus unmittelbarer Erfahrung berichten, was es bedeutet, Proteste in einem Museum zu sammeln und auszustellen. Die Veranstaltung findet im DAM-Interimsquartier im Frankfurter Ostend statt. “Die Reihe Stadt+” bietet einmal pro Monat, stets mittwochs ab 19 Uhr, 30 Miniten Vortrag mit anschließender Diskussion, Getränke an der Bar und im Anschluss noch einen Ausstellungsrundgang. (db, 30.10.23)

Frankfurt / Mörfelden-Walldorf, Bau der Starbahn West ca. 1980-1984 (Bild: Rainer Momann via Wikimedia Commons, CC0)

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