Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Westeuropa so schnell und viel und vor allem billig gebaut, dass diese Architekturepoche heute oft kaum noch zu (er)halten ist – soweit zumindest die Vorurteile, die lange Jahre durch die Fachliteratur geisterten. Inzwischen sind die Werte dieser Stilphase in einer breiteren Öffentlichkeit weitgehend anerkannt und es liegen erste Erfahrungen mit der denkmalgerechten Sanierung des umfangreichen Bestands vor. Dennoch halten sich in Immobilienzeitschriften und Presseartikeln hartnäckig die alten Muster. Dieser Frontstellung fachliche Argumente und gute Beispiele entgegenzusetzen, ist das Ziel des Sammelbands “Die Zukunft der Nachkriegsmoderne”, der im Deutschen Kunstverlag erschienen.

Das Buch bildet den dritten Band der Reihe “Innsbrucker Beiträge zur Baugeschichte” und umfasst Fachbeiträge, die im Rahmen der “Monumento”-Messe in Salzburg 2018 und 2020 entstanden sind. Denn, so die Grundthese des Bands, die Nachkriegsmoderne stellt besondere Anforderungen an Architektur und Denkmalpflege. Wie lassen sich die bewährten Methoden etwa im Umgang mit seriellen Bauten und heute als toxisch erkannten Materialien anpassen? Wie kann die Inventarisierung mit der großen Zahl an möglichen Denkmalen umgehen? Welche Bauteile können ersetzt werden, ohne die prägenden Denkmaleigenschaften zu verlieren? Fundierte Antworten auf solche Fragen lassen sich nun in gedruckter Form nachlesen. (kb, 15.2.23)

Tragbar, Klaus (Hg.), Die Zukunft der Nachkriegsmoderne. Positionen und Projekte (Innsbrucker Beiträge zur Baugeschichte 3), 2022, Deutscher Kunstverlag, 248 Seiten, 150 Farbabbildungen, Broschur, ISBN 978-3-422-98629-9.

Bonn, Tillmann-Haus, Studentenwohnheim von 1952 (Bild: Sachsse/Archiv Studierendenwerk Bonn, CC BY-SA 4.0)

Einer von vielen Bauten der frühen Nachkriegszeit, die den Schwung des Wirtschaftswunders in elegante Treppenhäuser übersetzten – Bonn, Tillmann-Haus, Studentenwohnheim, 1952 – das Grundstück wird gerade neu bebaut (Bild: Sachsse/Archiv Studierendenwerk Bonn, CC BY-SA 4.0)

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