Für alteingesessene Hanseat:innen liegt sie eigentlich nicht in Hamburg, sondern im spät eingemeindeten Altona. Immerhin reicht die Geschichte der zeltförmigen Stahlkonstruktion bis ins Jahr 1891 zurück, als Zirkus Busch das Schillertheater mit einer Sondervorstellung eröffnete. Doch schon 1899 zogen die Artist:innen wieder aus, es folgte ein Umbau zum Theater, das bis zum Zweiten Weltkrieg auch als Oper genutzt wurde. Nach 1945 führt der Abstieg des Bauwerks vom Hotel über Notunterkunft bis zum Lager. Verschiedenste Sanierungspläne scheiterten, zeitweise war von Abriss die Rede. Nach kulturellen Interimsnutzungen zur Jahrtausendwende forderte die Stadt die Eigentümerin zur Sanierung des zunehmend verfallenden Bauwerks auf. Doch die von dieser 2020 begonnene Entkernung, die Freilegung der Stahlkonstruktion, musste 2021 gestoppt und der Restbestand notgesichert werden. Seitdem herrscht ratlose Stille.

Um die Aufmerksamkeit für die Schilleroper wach zu halten, wird sie zum Aktionstag „who cares” im Rahmen des dortigen Architektursommers am 18. Juni 2023 ab 11 Uhr wachgeküsst. Erst gibt es Frühstück, dann eine Kunstperformance, dann eine Pflanzentauschbörse, eine Architekturführung, eine Siebdruckwerkstatt, einen Kinderzirkus, eine Bastelecke und vieles mehr. Um 14.30 Uhr startet eine Diskussionsrunde über die Zukunft der Schilleroper mit dem Architekten Jakob Bohlen, der Stadtforscherin Anke Rees, Kristina Sassenscheidt vom Denkmalverein Hamburg, Heike Sudmann für die Fraktion Die LINKE und Anna Zülch von der Hamburger Stiftung Baukultur. Treffpunkt ist die Schilleroper (Ecke Slimjims Pizza, Bei der Schilleroper 1-3), der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich, der Zauber endet gegen 16.00 Uhr. (kb, 17.6.23)

Hamburg, Schilleroper (Bild: Hinnerk11, CC BY SA 4.0, 2021)

Hamburg, Schilleroper (Bild: Hinnerk11, CC BY SA 4.0, 2021)

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