Autos raus aus den Städten – die Idee ist nicht neu, und sie wurde in den 1960ern auch noch ohne ideologischen Eifer verfolgt. In München etwa wurde zu den Olympischen Spielen Platz für die Menschen geschaffen: Am 30. Juni 1972 fand die Eröffnung der neuen Fußgängerzone Neuhauser- und Kaufingerstraße statt – pünktlich zur großen “Dackel-Parade” anlässlich der Olympiade! Gestaltet hat die Fußgängerzone (die seinerzeit ohne große Proteste angenommen wurde) samt einiger von ihm entworfener Brunnen der in Südtirol geborene Architekt Bernhard Winkler. Die Münchener Geschäftswelt hat wie allgemein bekannt bis heute überlebt – und das bei einem weiter gewachsenen Fußgänger:innenbereich …

Winkler war ab 1973 Professor am Lehrstuhl für Entwerfen von Bauten (mit dem späteren Zusatz: und Industrielle Formgebung) der Fakultät Architektur an der TUM. Sein Studium der Architektur und Urbanistik hatte er an der Universität Rom und an der Technischen Hochschule Stuttgart absolviert und ab 1955 als freier Architekt gearbeitet. Unter anderem entwarf er die 1967 eingeweihte Hohenstaufenhalle in Göppingen (heute EWS Arena). In München plante er neben der Fußgängerzone auch den Gärtnerhof auf dem Olympiagelände. Auch die sechseckigen Pflanzgefäße in Form einer Schrauben-Mutter in der Fußgänge sind seine Idee, ebenso der Stachusbrunnen am Karlsplatz (1970). Bereits am 28. April ist Bernhard Winkler gestorben, gemeinsam mit seiner Frau Margot. Sie wurde 93 Jahre alt, er 95. (db, 12.5.24)

München, Neuhauserstraße (Bild: X via Wikipedia, CC BY-SA 3.0)

München, Neuhauserstraße (Bild: X via Wikipedia, CC BY-SA 3.0)

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