Wolfgang Thierse (Bundestagspräsident a. D.) und Susanne Wartzeck (Präsidentin des BDA), der DAM-Kurator Oliver Elser (SOS Brutalism) und der Fotograf Martin Maleschka (Institut für Ostmoderne e. V.) und viele mehr unterstützen als Erstunterzeichner:innen den Aufruf: “Kirchen sind Gemeingüter!” Die initiative kirchenmanifest.de – ein breit aufgestelltes Bündnis von zehn Partner:innen aus Baukultur, Forschung und Stiftungswesen, darunter moderneREGIONAL – ruft “dazu auf, der neuen Lage mit neuen Formen der Trägerschaft zu begegnen: mit einer Stiftung oder Stiftungslandschaft für Kirchenbauten und deren Ausstattungen.”

Die Hintergründe für die damit angestoßene Debatte sind, wie es das Manifest zusammenfasst: “Immer weniger Gläubige nutzen die Räume, die Kirchensteuereinnahmen sinken, immer mehr Bauten werden außer Gebrauch gestellt oder gar abgerissen.” Dem stellt das Papier ein ganzes Bündel von Argumenten entgegen: Kirchen sind mehrfach codierte Orte, die Teilhabe einfordern. Theologisch argumentiert, sind sie radikal öffentliche Orte. Zwischen Arbeitsplatz und Zuhause dienen sie als Dritte und Vierte Orte, die Sinn- und Chancenräume anbieten. Und sie sind, samt ihrer Ausstattung, nachhaltiges Kulturerbe. Für Kirchen der Moderne ist besonders hervorzuheben: In “ihrer Auseinandersetzung mit der modernen Gesellschaft bieten sie wertvolle Reibungsflächen, um unsere freie demokratische Gesellschaft weiterhin erfahrbar zu machen.” Kurz gesagt: Kirchen (jeden Alters) gehören allen. Deshalb fordert die initiative kirchenmanifest.de einen Schulterschluss, eine “breit aufgestellte Verantwortungsgemeinschaft mit Staat, Gesellschaft und weiteren Akteurinnen und Akteuren”. (kb, 11.5.24)



initiative kirchenmanifest.de | Baukultur Nordrhein-Westfalen, Peter Ködderman, Geschäftsführung Programm | PD Dr. habil. Karin Berkemann, PD Architekturgeschichte und Denkmalpflege, TU Dortmund; AG Kirche und Kulturerbe, Ev.-Theol. Fakultät, Universität Greifswald; Herausgeberin von moderneREGIONAL | Bundesstiftung Baukultur, Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender | Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Dr. Steffen Skudelny, Vorstand | Tobias Flessenkemper, Vorstandsvorsitzender, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. Köln | Prof. em. Dr. Albert Gerhards, Seminar für Liturgiewissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Bonn, und Prof. Dr. Stefanie Lieb, Katholische Akademie Schwerte, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln; DFG-Forschungsgruppe TRANSARA (2733, Sakralraumtransformation in Deutschland); Universität Bonn, Universität zu Köln, Universität Leipzig, Universität Regensburg | Landesdirektor Dr. Georg Lunemann, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes e. V. | Ulrike Sommer, Senior Expert/ehem. Geschäftsführerin Wider Sense TraFo gGmbH (u. a. Trägerin des Projekts „Kirchturmdenken“); AK Kirchturmdenken | Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur, TU Dortmund; Wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW; Stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst | Prof. Dr. Barbara Welzel, Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung, TU Dortmund; AK Kirchturmdenken |

Hürth-Kalscheuren, St. Ursula - der Bau gilt als erste allein vom Architekten Gottfried Böhm geplante Kirche. Sie wurde 2011 zur “Böhm Chapel”, zum Raum für wechselnde Kunstausstellungen umgewandelt (Bild: Felix Hemmers, Baukultur NRW)

Hürth-Kalscheuren, St. Ursula – der Bau gilt als erste allein vom Architekten Gottfried Böhm geplante Kirche. Sie wurde 2011 zur “Böhm Chapel”, zum Raum für wechselnde Kunstausstellungen umgewandelt (Bild: Felix Hemmers, Baukultur NRW)

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