Es dürfte noch einige Zeit ins Land gehen, bevor das ehemalige HO-Hotel Lunik in Eisenhüttenstadt endlich wieder einer regulären Nutzung zugeführt werden kann. Das 1963 an städtebaulich markanter Stelle errichtete Gebäude war seit seiner Schließung um das Jahr 2000 zur Spekulationsruine verkommen – obwohl es seit 2002 unter Denkmalschutz steht. Der Gebäuderiegel mit Lochfassade und Flugdach – errichtet nach Entwürfen der Architekten Hermann Enders, Willi Stamm und Herbert Härtel – diente als Gegenüber zu einem Punkthochhaus und als Zielpunkt der Magistrale, die an ihrem anderen Ende bis zum Stahlwerk führte. Im Hotel mit 110 Betten übernachteten nicht nur Geschäftsreisende, hier trafen sich auch die Eisenhüttenstädter:innen zu Speisen und Getränken und im Tanzcafé.
Nach einigen Besitzerwechseln wurde das Lunik 2023 buchstäblich in letzter Minute von der städtischen Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft GmbH zusammen mit zwei Wohnheim-Ruinen im Stadthafenweg erworben. Und an den persönlichen Erinnerungen der Besucher:innen und Mitarbeiter:innen knüpft derzeit eine Zwischennutzung an: Eine Theatervorstellung der Gruppe „Das letzte Kleinod“ im Hotel Lunik macht das einst erste Haus am Platz wieder zugänglich. In Spielszenen leben die Geschichten von ehemaligen Angestellten und Gästen am Originalschauplatz wieder auf. Es gibt noch genau EINE Chance, den Theaterabend zu besuchen. Und zwar morgen, am 12. Mai um 20.20 Uhr – dies ist die letzte Vorstellung, und sie ist derzeit noch nicht ausverkauft. Karten gibt es hier. Beeilen Sie sich! (db, 11.5.24)
Eisenhüttenstadt, Hotel Lunik 2024 (Bild: Martin Maleschka)