Der frühere Fernmeldeaufklärungsturm der Bundeswehr auf dem Großen Kornberg im Fichtelgebirge nahe Selb wird bald Geschichte sein: Der Abriss sei wegen den steigenden Unterhaltungskosten und der Asbestproblematik die sinnvollste Option, teilte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIma) mit. Eine wirtschaftlich tragbare weitere Nutzung sei nicht in Sicht. Der Turm samt Nebengebäuden soll voraussichtlich 2023 abgerissen werden. Die Demontage der An- und Einbauten ist für 2022 geplant. Den Verlauf werde die Belastung durch Asbest und andere Gebäudeschadstoffe bestimmen. Der Bereichsleiter Hochbau beim staatlichen Bauamt Bayreuth, Christof Präg, bestätigte, Anfang August von der BIma einen Planungsauftrag für den Abbruch bekommen zu haben. Dabei würden die notwendigen Maßnahmen für einen geordneten Abriss sowie die Kosten ermittelt und die Entsorgung geplant. Die Behörde ist für Baumaßnahmen unter anderem des Bundes und des Freistaats Bayern zuständig.

Die 1976 errichtete Anlage auf einem der höchsten Gipfel des Fichtelgebirges wurde von der Bundeswehr genutzt, die Fernmeldekompanie 946 hatte hier ihren Sitz. Im Kalten Krieg wurden von dort aus die Streitkräfte des Warschauer Pakts abgehört. Ende 1994 wurden alle Einrichtungen geschlossen, bis 2014 betrieb das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen die Anlage auf dem Kornberg weiter. Bis Ende 2020 waren in dem Turm zudem Fernmelde- und Mobilfunkeinrichtungen untergebracht, etwa von Bundes- und Landespolizei, Zoll, Rettungsleitstelle sowie von Meteorologie- und Kommunikationsunternehmen. Nun wird die 1970er-Jahre-Landmarke zu ihrem 50. Geburtstag wohl verschwinden. Und über allen Gipfeln ist Ruh’ … (db, 16.9.21)

Großer Kornberg, Fermeldeturm (Bild: Mr.checker, CC BY-SA 3.0)

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