Vor rund zwei Jahren verstarb der Architekt Gottfried Böhm im Alter von 101 Jahren. Ihm wurde nun – unter der Schirmherrschaft von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, ausgeschrieben und betreut vom Verein der Freunde und Förderer der Technischen Hochschule Köln – ein Stipendium gewidmet, das Architekt:innen in der Postgraduiertenphase fördert. Im Mittelpunkt soll die Verbindung zwischen Architektur und Städtebau stehen, wie sie bereits Gottfried Böhm umgetrieben hat. Nach Kriegsende arbeitete der ausgebildete Architekt und Bildhauer gemeinsam mit seinem Vater, dem Baumeister Dominikus Böhm. Als erstes eigenständiges Werk gilt die Kölner Kapelle “Madonna in den Trümmern” (St. Kolumba, 1947/57, erweitert 2007 von Peter Zumthor zum Diözesanmuseum). Es folgten über die Jahrzehnte betonplastische Ikonen wie der Mariendom in Neviges (1968) oder das Rathaus in Bensberg (1972). Nicht zuletzt setzte er mit seiner Frau, der Architektin Elisabeth Haggenmüller (1921-2012) und seinen Söhnen Stephan, Peter und Paul erfolgreich die künstlerische Familientradition fort. Schon lange genoss Gottfried Böhm in Fachkreisen hohes internationales Ansehen: 1986 etwa erhielt er den renommierten Pritzker-Preis.

Das nach ihm benannte, einjährige Residenzstipendium wird in Köln seinen Ort haben. Hier kann der/die Stipendiat:in für ein Jahr “an kreativen und visionären Aufgaben der Architektur und des Städtebaus für Köln und Peripherie” arbeiten, so der Ausschreibungstext.Im Förderumfang sind enthalten: eine kostenfreie Unterkunft, ein Arbeitsplatz “in einem kreativen Umfeld mitten in der Stadt” und ein monatlicher Förderbetrag von insgesamt 2500 Euro. Interessierte können sich bis zum 31. August 2023 bewerben, danach entscheidet die vom Förderverein eingesetzte Fachjury nach festgelegten Kriterien: die fachliche wie persönliche Qualifikation, bisherige Erfahrungen in Architektur und Städtebau sowie die Kreativität und Relevanz der vorgeschlagenen Projektidee. Die Entscheidung der Jury wird im September 2023 bekannt gegeben, die Förderung startet im Oktober 2023. Nähere Informationen können online eingesehen werden. (kb, 5.6.23)

Neviges, Mariendom (Bild: historische Postkarte)

Neviges, Mariendom (Bild: historische Postkarte)

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