Die siebte Veranstaltung der Online-Reihe “MODERNE Strukturen und Ideen im Wandel” der Fachgruppe Städtebauliche Denkmalpflege – in Medienpartnerscbaft mit moderneREGIONAL – findet am Donnerstag, den 10. März von 16.00 bis 18.00 Uhr statt. Es wird berichtet vom umfassenden Denken und der kleinteiligen Realität: Der Bau der spätmodernen Großwohnsiedlungen in Ost- und Westdeutschland folgte großen Plänen – Plänen, die integrativ gedacht und selten vollumfänglich umgesetzt wurden. Neue Maßstäbe wurden gesetzt in Sozial- und Wohnungspolitik, in Ästhetik und Raumgestaltung, Bauchtechnologie und funktionaler Mischung. Kleine und große planerisch-bauliche Interventionen folgten in den Jahrzehnten danach mit dem Anspruch, die modernen Quartiere und Siedlungen veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und damit zukunftsfähig zu machen.
Heute ist es der zentrale Anspruch, die Großwohnsiedlungen für die sozial-ökologische Transformation fit zu machen und ihre Potenziale für nachhaltige Stadtentwicklungen zu nutzen. Erneut steht dafür integriertes Planen und Handeln hoch im Kurs, basierend auf kritischen Bestandsaufnahmen und der Vermessung tatsächlicher Handlungsmöglichkeiten und Abhängigkeiten. Gegenwart und Zukunft der Siedlungen werfen Fragen auf: Welche Konzepte und Ansätze gibt es für die nachhaltige Weiterentwicklung? Welche ererbten Werte finden darin – bzw. keine – Beachtung? Was sind die Chancen und Risiken dieses Nachhaltigkeits-Turns? Und was sind die Lehren der vergangenen Interventionen in den Siedlungen, welche wir beachten sollten? Christa Beck, Architektin und projektleitende Bauherrenvertreterin der Gesobau AG. Sie wird von der Modernisierung des Märkischen Viertels aus Bauherrensicht berichten. Carsten Hagenau, Geschäftsführer der Projektkommunikation Hagenau, wird als langjähriger Begleiter der Masterplanung für Potsdam-Drewitz das Konzept erläutern. Das dortige Ziel der Klimaneutralität umfasst Maßnahmen wie die von Straßen zu Parks samt Rückbau von PkW-Stellplätzen sowie die Umstellung auf grüne Fernwärme. Detlef Friedewald, Stadtplaner in Halle-Neustadt, wird letztlich vor dem Hintergrund seiner jahrzehntelangen Erfahrungen im Auf- und Umbau der modernen Neustadt kommentieren, auch in Hinblick auf den Denkmalschutz. (db, 7.3.22)