Zum 70. Geburtstag bekam der Hamburger Architekt Hadi Teherani sicher das ein oder andere Erfreuliche auf den Gabentisch gelegt. Wer sich mit ihm freuen möchte, kann dies beim Blättern erledigen: Im Köhler-Verlag ist zu Jahresbeginn seine reich bebilderte Personen- und Werkbiografie erschienen. Der gebürtige Iraner (* 1954) war mit sechs Jahren mit seiner Familie nach Hamburg gekommen. Später absolvierte er sein Studium zum Architekten in Braunschweig, um anschließend in Aachen bei Vokwin Marg als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig zu sein. 1991 begründete er in Hamburg das Büro “BRT Architekten” (anfangs zusammen mit Jens Bothe und Kai Richter). Zu seinem bemerkenswerten Hamburger Frühwerk zählt etwa der Autosalon „Car & Driver“ von 1991.
In den späten 1990er Jahren feierte Teherani seine ersten Durchbrüche mit Großprojekten wie dem Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen (1994-1999) oder dem Hamburger Bürohaus “Berliner Bogen” (1998-2001). Es folgten futuristische Gebilde wie das Lofthaus am Hamburger Elbberg (1997) und immer wieder sprechende Entwürfe, die gebauten Bildern glichen – von den Kölner Kranhäusern (2006-2010) bis zu den sog. Tanzenden Türmen auf St. Pauli (2009-2012). Daneben wirkte er auch als Innenarchitekt und Designer. 2020 wurde Teherani mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In der neuen Publikation nähert sich der Theologe und Journalist Matthias Gretzschel, promoviert im Feld der christlichen Archäologie, dem Hamburger Architekten nicht nur über ausgewählte Projekte aus Architektur und Design. Vielmehr verspricht der Autor zum ersten Mal einen sehr privaten Blick in das Leben Teheranis. (kb, 4.2.24)