In Wien sitzt es sich gut. Insgesamt 19.884 Bänke stehen in den städtischen Parkanlagen. Dass die Parkbank weitaus mehr als ein Alltagsphämomen oder ein Ausdruck Wiener Gemütlichkeit ist, zeigt seit noch bis 22. Oktober die Ausstellung Nehmen Sie Platz! Die Parkbank als soziale Skulptur im Wiener Musa/ Startgalerie. Als Bestandteil des öffentlichen Raumes laden die Sitzgelegenheiten gleichermaßen zum Verweilen ein, wie sie davon ausschließen. Mit der Frage “Wem gehört der öffentliche Raum?” widmen sich Videos, Fotos, Essays und Installationen von sieben Künstler:innen. Die Parkbank wird dabei mal zum Möbelstück, mal Teil einer Installation.

Und so wie Parkbänke zum Sitzen einladen, unterbinden sie (gestalterisch) unerwünschtes Verhalten, etwa die Nutzung als Schlafplatz. “Hostile Design”, feindliches Design, ist nicht nur eine großstädtische Idee. Auch mit diesem Phänomen beschäftigen sich einige der Installationen. Verbunden sind sie wie ein stilisiertes Wegesystem durch einen Park mit einem auf Boden und Wände aufgezeichneten Liniennetz. Knotenpunkte sind Wegweiser und Infotafel zugleich: Sie erklären Begriffe wie die vergessenen “Sesselfrauen”, Verzeichnisse wie die “Sitzfibel” oder das “Parkbankarchiv”. Zudem klären sie über die Möglichkeit einer Parkbankpatenschaft für die eigene Lieblingsbank auf. Im Außenbereich des Museum zeigt schließlich noch die Parkbankgalerie die gesamte Wiener Parkbankgeschichte auf 30 Metern – und hier darf man sich dann auch wirklich hinsetzen – und verweilen. MUSA Startgalerie, Felderstraße 6-8, 1010 Wien, geöffnet Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr. (db, 31.7.22)

Wien, Musa-Startgalerie, Nehmen Sie Platz (Bild: Copyright Marlene Fröhlich, MUSA)

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