Man hat länger nichts gehört von den bedrohten Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main. Vor einigen Tagen meldete dann die FAZ, dass bis Ende des Jahres eine Entscheidung über die Zukunft der 1963 eingeweihten Doppelanlage von Oper und Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz fallen soll. Und die klingt bereits jetzt sehr nach Abriss, obwohl das großzügig verglaste Foyer des ABB-Baus erst 2020 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Stabsstelle für die Zukunft der Städtischen Bühnen prüfe derzeit die letzten Fragen zum Umgang mit dem Denkmalschutz, heißt es. Diskutiert würden nur noch Neubauvarianten: So zwei getrennte Spielorte, die sich entlang der Wallanlage in die „Kulturmeile“ zwischen Jüdischem Museum und Alter Oper einreihen würden, die „Spiegelvariante“, bei der eines der Theaterhäuser am alten Standort neu errichtet und das andere ihm vis-a-vis gegenübergestellt würde sowie ein erneuter Doppelbau am Willy-Brandt-Platz. Vom Tisch scheint die durch eine Bürgerinitiative geforderte Rekonstruktion des historistischen Seeling-Schauspielhauses von 1902, obwohl die Befürworter*innen Klage gegen die Absage ihres Bürgerentscheids eingereicht haben.

Die Initiative Zukunft Städtische Bühnen präsentiert indessen HEUTE, am 11.7. im Interimsquartier des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt (DAM) am Danziger Platz ein im Deutschen Kunstverlag erschienenes Buch, das sich den „Wolken“ des Bildhauers Zoltán Kemény widmet. Die über 100 Meter lange Raumskulptur schwebt seit 1963 im Glasfoyer der beiden Spielstätten und prägt das Erscheinungsbild des Hauses. Um 19.00 Uhr wird “Zoltán Keménys Frankfurter Wolkenfoyer. Entstehung und Zukunft einer gefährdeten Raumkunst” vorgestellt. Nach der Begrüßung durch DAM-Direktor Peter Cachola Schmal werden Philipp Oswalt (Herausgeber), Alfons Maria Arns (Autor, Kulturhistoriker), Astrid Wuttke (Autorin, Partnerin bei schneider+schumacher Architekten) und Anna Ranches (Grafikerin) sprechen. Im Anschluss folgt die Diskussion mit Brigitte Franzen, Direktorin des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt. (Montag, 11. Juli 2022, 19 Uhr, Deutsches Architekturmuseum – DAM Ostend, Henschelstraße 18, 60134 Frankfurt am Main) (db, 11.7.22)

Frankfurt, Eingang zur Oper ca. 1963 (Bild: DAM, 426-009-010-02, Jupp Falke)

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