Vom 13. bis 19. Februar 2023 können Studierende in einer Spring School in Hamburg ausloten, ob und wie sich das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum Mümmelmannsberg – ein denkmalgeschütztes Bauwerk, das von 1974 bis 1976 nach Entwürfen des Büros Grundmann – Rehder – Zeuner errichtet wurde – künftig nutzen und erhalten lässt. Studierende können sich bewerben bis zum 30. November 2022 mit einem Motivationsschreiben (max. 1 Seite) und kurzem Lebenslauf an: berkemannk@uni-greifswald.de. Die Veranstaltung bildet eine Kooperation der Universität Greifswald, der Universität Hamburg und der TH Lübeck.

Vor 15 Jahren stand es schon einmal Spitz auf Knopf: Das Evangelisch-Lutherische Gemeindezentrum Mümmelmannsberg sollte aufgegeben werden. Doch mit der Unterschutzstellung und einer Ausstellung zu Hamburgs Kirchen fand die protestantische Gemeinde 2007 einen neuen Zugang zu ihrem Standort. Immerhin gilt der 1976 eingeweihte Bau, gestaltet vom Architekturbüro Grundmann – Rehder – Zeuner, als das letzte nachkriegsmoderne Gemeindezentrum der Hansestadt. Inmitten der Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg nimmt sich das flachgedeckte Ensemble in der Höhe zurück, um durch die farbig gestalteten Emaille-Fassadenplatten des Künstlers Hans Kock wieder hervorzustechen. Und seit einigen Jahren hat sich hier eine lebendige interreligiöse Arbeit zwischen dem Pfarrer, dem Imam und dem Rabbi der Großwohnsiedlung etabliert.

Doch in fünf Jahren geht der jetzige Pfarrer in Ruhestand – und die Gemeinde überlegt ganz konkret, ob und wenn ja, wie sie den Standort wird (er-)halten können. Neben den üblichen Problemen (weniger Geld, weniger Mitglieder) müssen die künstlerisch gestalteten Fassadenplatten dringend restauriert werden. Zeitgleich plant ganz in der Nähe die Kommune ein „Soziales Dienstleistungszentrum“– als Neubau. Vor diesem Hintergrund lädt die Spring School “Kirche und Kulturerbe” 2023 Studierende aller Fachrichtungen, die sich mit (Kirchen-)Bauten auseinandersetzen, vom 13. Februar (Anreise) bis 19. Februar 2023 (Abreise) dazu ein, sich um die Zukunft des Ensembles zu kümmern.

Im Mittelpunkt stehen ganz konkrete Fragen: Wie kann an diesem Ort dauerhaft ein Stadtteilzentrum bestehen, das vielfältigen religiösen Zugängen Raum gibt? Wie lässt sich ein gutes Betreiber*innenmodell finden und finanzieren? Wie sieht konkret ein gemeinsamer liturgischer Raum für unterschiedliche Religionen aus? Und wie geht das zusammen mit dem denkmalgeschützten Baukunstwerk mit gefährdeten Fassadenplatten? Studierende der Architektur(-Geschichte), Denkmalpflege, Kunstgeschichte, Religionswissenschaften, Restaurierung, Theologie und anderer Fächer, die mit historischen Gebäuden zu tun haben, können sich bewerben bis zum 30. November 2022 mit einem Motivationsschreiben (max. 1 Seite) und kurzem Lebenslauf an: berkemannk@uni-greifswald.de. Die Rückmeldung erfolgt im Dezember 2022. (kb, 8.7.22)

Die Veranstaltung bildet eine Kooperation der Universität Greifswald, der Universität Hamburg und der TH Lübeck. Die Tagungsleitung liegt gemeinsam bei Dr. Karin Berkemann (Universität Greifswald, Kulturerbe im kirchlichen Raum), Prof. Dr. Tobias Braune-Krickau (Universität Greifswald, Praktische Theologie), Prof. Dr-Ing. habil. Sonja Hnilica (TH Lübeck, Bauwesen), Dr. habil. Frank Schmitz (Universität Hamburg, Architekturgeschichte) und Dr. Farid Suleiman (Universität Greifswald, Religionswissenschaften/islamische Theologie). Das Konzept erstellte Dr. Karin Berkemann (Universität Greifswald). Die Veranstaltung ist Teil der Greifswalder Reihe Spring School “Kirche und Kulturerbe”. Die Veranstaltung ist Teil der Greifswalder Reihe Spring School „Kirche und Kulturerbe“.

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