Die oberschlesische Industriestadt Kattowitz gehört als Ergebnis des Versailler Vertrages, einer Volksabstimmung und der Teilung Oberschlesiens seit 1922 zu Polen. Der polnische Teil erfuhr in der Folge insbesondere bis 1939 eine intensive Urbanisierung und Industrialisierung. In Katowice entstand in den 1920/30er Jahren ein Zentrum der polnischen Moderne als demonstratives nationales Projekt mit zahlreichen Wohn-, Verwaltungs- und Kulturbauten, die die Stadt bis heute prägen.Besonders in den Stadterweiterungsgebieten südlich der Bahnlinie entlang der nach Süden führende Promenade Tadeusza Kościuszki finden sich auf engstem Raum Zeugnisse der Moderne aus dieser Periode, die als Ensemble internationalen Rang beanspruchen können.
Die kommende Ausstellung „Katowice in between“ der Stuttgarter architekturgalerie am weißenhof gibt ab 29. Februar einen Eindruck und einen Überblick über diese außergewöhnlich gut erhaltenen Bauten der Moderne sowie über ihre Architekt*innen und präsentiert Fotografien von Benedikt Hotze, die im Rahmen einer Reise 2009 entstanden sind. Kuratiert wird die Ausstellung von Stefan Werrer. Zur Vernissage am 28. Februar um 19.00 Uhr spricht Dr. Ryszard Nakonieczny, Schlesische Technische Universität Gliw im Vortragssaal Neubau 2 der Staatlichen Akademie der Künste, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart. (db, 22.1.24)