“Das höchste Haus der Stadt, die größte Pleite des Jahrzehnts” heißt es im Klappentext des Romans “Die Architektin” von Till Raether (der auch mR-Leser:innen wohlbekannt ist). Auf dem Titel ist zwar eine Grafik des Bierpinsels abgebildet, ein Werk von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte, doch tatsächlich dreht sich das Buch um die Schöpferin des Steglitzer Kreisels, Sigrid Kressmann-Zschach (1929–1990). Die Architektin und Bauunternehmerin, war eine schillernde Figur. Mit besten, teils amourösen Beziehungen in hohe Senats-und Finanzkreise, schaffte sie es, gigantische Bauvorhaben wie den Kreisel oder später das „Ku’damm-Karree“ umzusetzen. Von ihr soll das Zitat „Männer, Geld und Häuser kann man nie genug haben“ stammen. Gleichwohl gelang es ihr, die sexistische, patriarchalische Polit-, Medien- und Bankenwelt mit ihren eigenen Waffen zu schlagen und sich lange dort zu behaupten.

Eine Lesung aus “Die Architektin” und eine Diskussion darüber, wieweit beim Bauen Träume tragen und wann Utopien zur Dystopie werden, gibt es am Freitag, den 26. Januar um 19:30 Uhr in der Berliner Urania (Urania Berlin e.V., An der Urania 17, 10787 Berlin). Mit dem Wiener Diplomingenieur Maik Novotny diskutieren: Till Raether, Autor von “Die Architektin” und freier Journalist sowie die Architektinnen Annabelle von Reutern und Karin Hartmann, die wir ebenfalls schon bei mR begrüßen durften. Bei der Buchpremiere vor 2 Jahren wurde übrigens zeittypisch Scharlachberg Meisterbrand (Werbeslogan: “Wenn schon, denn schon”) kredenzt. Das soll aber keine Drohung sein, es gibt am Freitag wahrscheinlich auch Bekömmlicheres. (db, 23.1.24)

Berlin, Steglitzer Kreisel (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0)

Berlin, Steglitzer Kreisel (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0)

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