Sie gehört zu den weithin sichtbaren Wahrzeichen Hamburgs: Seit 48 Jahren überspannt die Köhlbrandbrücke den gleichnamigen Elbseitenarm und verbindet den östlichen und den westlichen Hafenteil. Markant sind vor allem ihre beiden Pylonen, die die Fahrbahn an 88 Stahlseilen tragen. Doch auch die vollständig freiliegenden Rampen lassen das Bauwerk so riesig wie vermeintlich schwerelos wirken. Geplant hatten es der Ingenieur Paul Boué (1920-2016) und der Architekt und Hebebrand-Schüler Egon Jux (1927-2008). Am 20. September 1974 weihte der damalige Bundespräsident Walter Scheel das riesige Bauwerk ein, die dreitägigen Feierlichkeiten lockten 600.000 Besucher an.

Doch die Tage des technisch-ästhetischen Wunderwerks sind seit 2012 gezählt, als der damalige Oberbürgermeister Olaf Scholz den geplanten Neubau verkündete. Kurz darauf wurde stattdessen ins Spiel gebracht, die Köhlbrandbrücke durch einen Tunnel zu ersetzen. Eine im Mai diesen Jahres gestartete Online-Petition müht sich aktuell, eine neue Lobby für dieses Ingenieurbaukunstwerk zusammenzutrommeln. Da die Konstruktion dem Schwerlastverkehr nicht mehr standhält, könne man sie kostensparend für Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, “anderen nicht belastenden Verkehr” und Tourist:innen offenhalten – immerhin bietet sich von hier ein weiter Panoramablick auf den Hafen und die Stadtsilhouette. Mit Aktionen wie “Gastronomie, Flohmarkttreiben, Begrünung” ließen sich zusätzliche Anziehungspunkte auf der Brücke schaffen, so die Initiator:innen der Petition. In diesen Tagen wurden die eingesammelten, über 1000 Stimmen für die Petition an die Geschäftsstelle des Eingabeausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft gesendet. Nun liegt der Ball im Feld der kommunalen Politik, mehr Fantasie für die Zukunft der Köhlbrandbrücke zu entwickeln. (kb, 6.8.22)

Hamburg, Köhlbrandbrücke (Bild: Duke.Box, CC BY NC SA 2.0, via flickr, 2013)

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